Kirkuk/Ankara - Nach blutigen Zusammenstößen zwischen
Kurden und Turkmenen in der nordirakischen Stadt Kirkuk bemühen sich
US- Truppen um die Wiederherstellung der Ordnung. Nach türkischen
Medienberichten intervenierten US-Soldaten am Samstag mit
Unterstützung von Kampfhubschraubern in Kirkuk. Zuvor war erneut auf
eine Demonstration von etwa 1000 Turkmenen geschossen worden. Nach
Berichten des Nachrichtensenders CNN-Türk starb dabei ein
Demonstrant, sechs weitere Menschen wurden verletzt. Fernsehbilder
zeigten eine heftige Schießerei zwischen Turkmenen und Kurden.
Es war bereits der dritte Tag gewaltsamer Auseinandersetzungen
zwischen der turkmenischen Minderheit und den Kurden. Am Freitag
hatten Kämpfer der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) nach
türkischen Medienberichten in der Nähe von Kirkuk auf demonstrierende
Turkmenen geschossen und dabei sieben Menschen getötet. Der Protest
der Turkmenen habe sich gegen die Zerstörung eines Grabmals durch die
Peschmerga (Kämpfer) des Kurdenführers Jalal Talabani gerichtet,
berichtete die halbamtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu
Ajansi unter Berufung auf einen örtlichen Vertreter der Irakischen
Turkmenen-Front.
Zu dem Zwischenfall in der Nähe der nordirakischen Stadt Tus
Charmanto, die rund 180 Kilometer nördlich von Bagdad liegt, teilte
die US-Armee mit, dort sei es zu Stammesfehden gekommen. Die
US-Soldaten hätten die Lage beruhigen wollen, seien dann aber
beschossen worden. Bei den Auseinandersetzungen zwischen Turkmenen
und Kurden sollen fünf Turkmenen und drei Kurden getötet worden sein.
Bei einem Zwischenfall nördlich von Bagdad wurden zwei junge Iraker
verwundet. (APAdpa)