Simbabwe: Regime schärft seine Waffen gegen innenpolitische Gegner
Budget für berüchtigte Jugendmiliz Mugabes verdoppelt
Redaktion
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Rund 1,5 Milliarden Simbabwe-Dollar werden nachträglich für die Finanzierung der Jugend- Miliz bereitgestellt.
Harare - Das Regime des simbabwesischen Präsidenten
Robert Mugabe benutzt den in der vergangenen Woche beschlossenen
Nachtragshaushalt, um die Stärke der berüchtigten Jugendmiliz nahezu
zu verdoppeln. Das berichtete die staatliche Presse am Sonntag. Der
amtlichen "Sunday Mail" zufolge erhielt der "Nationale Jugenddienst"
im Nachtragshaushalt 1,5 Milliarden Simbabwe-Dollar (etwa 250.000
Euro) zugeteilt - 140 Prozent mehr als die 1,1 Milliarden
Simbabwe-Dollar, die im ursprünglichen Haushalt vorgesehen waren.
Weitere große Summen gingen an die so genannten Kriegsveteranen,
die Geheimpolizei, das Heer und die Luftwaffe. Die "Veteranen" waren
in der Vergangenheit führend an der illegalen Vertreibung weißer
Farmer beteiligt, wodurch das Land wirtschaftlich in den Abgrund
getrieben wurde.
Mit den zusätzlichen Geldern könnten bis Dezember weitere 6.000
Jugendliche für die Jugendmiliz ausgebildet werden, zitierte die
"Sunday Mail" Reason Wafawarova, einen Beamten im zuständigen
Ministerium. Die gefürchteten "Grünen Bomber" - so nach ihrer Uniform
genannt - sind nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen eine
gesetzlose Armee arbeitsloser Jugendlicher und zusammen mit der
Geheimpolizei und den "Veteranen" Präsident Mugabes Hauptwaffe, um
innenpolitische Gegner und Oppositionsanhänger zu terrorisieren. Nach
Südafrika und Botswana entflohene Milizangehörige berichteten, sie
hätten in ihren Trainingslagern im Elend gelebt, seien mit
feindseliger Propaganda gegen die Opposition indoktriniert und in
Folter und Gewaltanwendung ausgebildet worden. (APA/dpa)
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