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Mukhlas soll einer der Anführer der Jemaah Islamiah sein.

Foto: REUTERS/Crack
Bali - Staatsanwälte haben am Montag die Todesstrafe für einen der Hauptverdächtigen der Bombenanschläge auf der indonesischen Ferieninsel Bali gefordert. Dem 43-jährigen moslemischen Prediger Mukhlas wird vorgeworfen, die Hauptverantwortung für die Anschläge im vergangenen Oktober zu tragen, bei denen 202 Menschen getötet worden waren, die meisten von ihnen ausländische Touristen.

"Der Angeklagte hat für das, was er getan hat, keine Reue gezeigt", sagte Staatsanwalt Putu Indriati vor dem Gericht auf Bali. "Der Angeklagte hat gelächelt und war dankbar für seine Mission. Der Angeklagte hat sein Verbrechen als Spiel gesehen."

Bereits ein Todesurteil

Mukhlas verfolgte die Ausführungen des Staatsanwalts zunächst scheinbar gelassen. Als Indriati die Todesstrafe forderte, erhob er seine Hände zum Gebet. Mukhlas ist der ältere Bruder des Moslem-Extremisten Amrozi, der bereits wegen der Bali-Anschläge zum Tode verurteilt wurde. Amrozi, dessen Transporter der Anklage zufolge für die Anschläge benutzt wurde, war in den Medien als der "Lächelnde Bomber" bezeichnet worden.

Die Behörden legen die Anschläge der Extremisten-Gruppe Jemaah Islamiah zur Last, die Verbindungen zur Organisation El Kaida von Osama bin Laden unterhalten soll.

Mukhlas war Operationschef

Ali Ghufron alias Mukhlas sei hinreichend nachgewiesen worden, an dem Anschlag in Bali beteiligt gewesen zu sein, sagte Chefanläger Putu Indriyati am Montag vor dem Gericht in der Bali-Hauptstadt Denpasar. Der 43-jährige soll der Operationschef der radikal-islamischen Gruppe Jemaah Islamiyah sein und unter anderem Geld an die Beteiligten des Anschlages verteilt haben. Der Angeklagte hatte in dem Prozess bereits seine Schuld eingestanden.

Vor zweieinhalb Wochen war mit Amrozi bin Nurhasyim, dem Bruder von Mukhlas, der erste Beteiligte der Bluttat von einem indonesischen Gericht zum Tode durch Erschießen verurteilt worden. Für den mutmaßlichen Anführer der Attentäter, Imam Samudra, hatte die Staatsanwaltschaft ebenfalls die Höchststrafe beantragt. Das Urteil gegen ihn soll am 10. September fallen.

Bei dem Anschlag auf zwei Nachtclubs auf Bali waren im Oktober 2002 mehr als 200 Menschen getötet worden. Es war der weltweit schwerste Anschlag seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 den USA.

Insgesamt nahmen die indonesischen Behörden im Zusammenhang mit dem Anschlag bisher rund 40 Verdächtige fest. Mindestens zehn von ihnen sollen bei der Tat eine direkte Rolle gespielt haben. (APA/Reuters)