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Foto: apa/epa/trezzini
Paris - Die französische Justiz ermittelt gegen den Schauspieler Guillaume Depardieu, der einen Passanten mit einer Schusswaffe bedroht haben soll. Bei dem Handgemenge in einer Bar im Badeort Trouville habe sich ein Schuss aus seiner Pistole gelöst, berichtete die Zeitung "Le Parisien" am Montag. Der Sohn von Filmstar Gerard Depardieu muss sich am 9. September vor Gericht verantworten.

Wie die Polizei mitteilte, regte sich der Schauspieler über eine Bemerkung des Passanten auf. Dieser habe gesagt, Depardieu trage ja die gleiche Kleidung wie auf den Fotos für die Illustrierte "Paris-Match", die dem 32 Jahre alten Schauspieler nach seiner Beinamputation in dieser Woche ihre Titelgeschichte widmete.

Mit Schrotpistole bedroht

Depardieu bedrohte den Mann mit einer Schrotpistole. Anschließend schoss er in die Luft, offenbar als ein Zeuge versuchte, ihn zu überwältigen, wie "Le Parisien" die Polizei des benachbarten Badeorts Deauville in der Normandie zitierte, die den Schauspieler am Sonntag vorübergehend festnahm. Der Zwischenfall ereignete sich in der Nacht zum Samstag.

Die Justiz leitete ein Ermittlungsverfahren wegen illegalen Waffenbesitzes und Bedrohung ein. Depardieu wurde am Montag auf Kaution aus dem Polizeigewahrsam entlassen und von seiner Mutter Elisabeth abgeholt.

Mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt

Der 32-Jährige hatte sich Anfang Juni gegen den Rat seiner Angehörigen den rechten Unterschenkel amputieren lassen, weil die Schmerzen nach einem Motorradunfall vor acht Jahren unerträglich geworden waren. Er hielt sich am Wochenende in einem Anwesen seines Vaters in Trouville auf. "Paris-Match" sagte er, alles Selbstzerstörerische in ihm sei mit der Amputation vorbei. "Ich höre auf zu trinken und bald auf zu rauchen."

Der Sohn des aus bescheidendsten Verhältnissen stammenden Stars Gerard Depardieu sei bereits mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt gekommen, berichtete "Le Parisien" weiter. Vor zehn Jahren habe Guillaume wegen Handels mit Heroin neun Monate im Gefängnis gesessen. Zudem sei er wegen Beleidigungen und Verkehrsdelikten verurteilt worden. (APA/AP)