Bagdad - Im Irak sind seit dem Sturz Saddams nach
Angaben von Frauenrechtlerinnen mehr als 400 Frauen entführt,
vergewaltigt und teilweise von Menschenhändlern verkauft worden. Seit
dem Beginn der Besatzung erlebe das Land eine "beispiellose Welle
der Gewalt gegen Frauen", sagte die Vorsitzende der irakischen
Organisation für die Freiheit der Frauen, Janar Mohammad, am Sonntag.
Auf den Straßen könne "alles passieren"
Nach den Worten einer Mitarbeiterin im Gesundheitsministerium sind
irakische Frauen inzwischen völlig verängstigt und trauen sich kaum
noch auf die Straße, weil dort "alles passieren" könne. Bagdad sei zu
einem Ort von "Kriminellen" und "sexuell Verirrten" geworden.
Nach Angaben Mohammads werden die Übergriffe auf die Frauen von
"professionellen Banden" organisiert, die ihre Opfer entführten und
verkauften oder ein Lösegeld erpressten. Einzeltäter entführten
Frauen vielfach, um sie zu vergewaltigen. Die Organisation warf den
US-Truppen vor, die Straßen der irakischen Hauptstadt zu einer "Zone
ohne Frauen" verkommen zu lassen. Weder der irakische Regierungsrat
noch US-Zivilverwalter Paul Bremer hätten auf Klagen reagiert. (APA)