Alpbach - Der ehemalige Vizekanzler und derzeitige EU-Sonderbeauftragte Erhard Busek (V) verlangt ein "Ende der Koketterie" in seiner Partei um das Amt des Bundespräsidenten. "Die Diskussion um die Kandidaten darf kein "Loch Ness" sein, das immer wieder auftaucht. Die Debatte verstellt die Sicht auf die wahren Probleme des Landes", sagte Busek am Montag am Rande des Europäischen Forum Alpbach.

Er vertraue auf die "Leadership" von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) und darauf, dass dieser nach den Landtagswahlen in Oberösterreich und Tirol am 21. bzw. 28. September seine Wahl treffen werde. Jedenfalls solle die Entscheidung "noch in diesem Jahr" fallen", betonte Busek.

In der ÖVP sind Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll, Außenministerin Benita Ferrero-Waldner und die steirische Landeshauptfrau Waltraud Klasnic in die engere Wahl für die Kandidatur zum Amt des Bundespräsidenten gekommen. Pröll hatte sich zuletzt nicht abgeneigt gezeigt, Ferrero-Waldner bezeichnete eine Kandidatur am Dienstag in Alpbach als "kein Thema".

Busek wollte sich am Dienstag auf keinen Wunschkandidaten festlegen. Jedenfalls müsse es ein Kandidat sein, "der die in der Verfassung vorgesehenen Funktionen auch erfüllen kann". Außerdem sei auch "eine gewisse internationale Umgänglichkeit erforderlich". Auf die Frage, ob er selbst für das Amt kandidieren wolle, antwortete der ehemalige Vizekanzler mit einem klaren "Nein".

Das Amt des Bundespräsidenten an sich stellt Busek nicht in Frage. Die Funktion sei "notwendig". Der Bundespräsident sei ein "Staatsnotar, den es braucht". Man solle aber auch "das Amt nicht überfrachten, so Busek. (APA)