Ein Video zu Oculus-Rift im Einsatz des norwegischen Militärs sehen Sie auf TUTV.

Foto: TUTV

Das norwegische Militär setzt testweise die Virtual-Reality-Brille "Oculus Rift" bei Panzereinsätzen ein, um den Fahrern im Cockpit einen Rundumblick zu ermöglichen. Dazu filmen vier Kameras, für jede Seite des Vehikels eine, das Umfeld. Die Bilder werden schließlich über einen PC zusammengefügt und als homogene 360-Grad-Ansicht dem Träger der VR-Brille zugeführt.  

Nicht mehr blind

"Normalerweise ist man mehr oder weniger blind, da die Panzerung um dich herum ist", erklärt Ola Petter Odden vom Combat Lab der norwegischen Armee gegenüber der Seite TUTV. "Mit diesem System kann man genauso gut sehen, so als würde man aus der Luke herausschauen. Es belastet die Augen jedoch mehr, da es ein künstliches Bild ist, daher wird es genutzt, wenn man denkt, unter Beschuss zu sein."

Flexibel und billiger

Einen großen Vorteil hat die Eigenkonstruktion mit Oculus Rift auch gegenüber üblichen militärischen Lösungen: Sie ist wesentlich günstiger, so Odden. Des Weiteren könne man die Bildinformationen mit Hilfe der Software durch virtuelle Inhalte ergänzen. Der Vergleich mit Videospiel-Interfaces liegt nahe. "Mit unserer Software können wir Elemente hinzufügen, die wir von Games gewohnt sind", sagt Projektmitarbeiter Daniel Ervik.

Viele Einsatzmöglichkeiten

Das Projekt des norwegischen Militärs zeigt das breite Einsatzgebiet von VR-Brillen über Videospiele hinaus. Im April berichtete der GameStandard beispielsweise über eine Künstlerin, die ihrer sterbenden Großmutter virtuell ein letztes Mal spazieren zu gehen. Im Jänner stellte ein Team spanischer Studenten mit "The Machine to be Another" eine VR-Installation vor, bei der Männer und Frauen in den Körper des anderen schlüpfen können. (zw, derStandard.at, 8.5.2014)