Wien - In Wien wird es doch keine neuen Lizenzen für Automatenlokale geben, also für das sogenannte kleine Glücksspiel. Das gab ein Sprecher von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) am Mittwoch bekannt. "An Parteitagsbeschlüssen wird nicht gerüttelt", hieß es.

Die "Wiener Zeitung" hatte zuvor berichtet, dass es nach dem Auslaufen der bestehenden Regelung weiterhin eine beschränkte Anzahl von Automatensalons mit strengen Zutrittskontrollen geben könnte. Das würde den aus dem Jahr 2011 stammenden Beschluss der roten Parteibasis konterkarieren, wonach das kleine Glücksspiel aus den Straßen der Stadt verbannt werden soll. Dabei soll es jedoch bleiben, wurde im Häupl-Büro versichert.

Einigkeit in der Glücksspielfrage

Der Bürgermeister sei vermutlich missverstanden worden, hieß es. Häupl habe betont, dass man nicht auf den Jugend- und Spielerschutz vergessen solle. Denn es gebe weiterhin die Möglichkeit, im Internet zu spielen. Auch sei damit zu rechnen, dass es illegale Casinos geben werde.

Zudem wies das Rathaus darauf hin, dass künftig mehr offizielle Casinos in Wien betrieben werden. Tatsächlich hat der Bund für den Großraum Wien drei Lizenzen ausgeschrieben - bisher gibt es erst ein Casino in der Bundeshauptstadt, jenes in der Kärntner Straße.

Die Grünen zeigten sich unterdessen zufrieden, dass es mit dem Koalitionspartner offenbar doch Einigkeit in der Glücksspielfrage gibt. Man hätte die Zustimmung für neue Automatensalons jedenfalls verweigert, sagte Klubobmann David Ellensohn. Die 1.500 Automaten in den künftigen Spielbanken seien "mehr als genug", so Ellensohn: "Wer dringend sein Geld verlieren will, wird das können." (APA, 7.5.2014)