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Zalando setzt sich juristisch gegen die Vorwürfe in einer Undercover-Reportage von RTL zur Wehr.

Foto: APA/epa/Schutt

Einen Etappensieg im juristischen Scharmützel konnte der Online-Modehändler Zalando gegen den deutschen Privatsender RTL einfahren. Das Unternehmen erwirkte vor dem Landgericht Köln eine einstweilige Verfügung gegen RTL, wonach es dem Sender künftig untersagt ist, fünf Aussagen der Undercover-Reportage über die Arbeitsbedingungen im Erfurter Logistikzentrum zu verbreiten.

Konkret geht es beispielsweise um die Behauptung, dass es auf einer Toilette des Logistikzentrums einen Todesfall gegeben hätte. In Wirklichkeit starb der Mitarbeiter Zuhause, so Zalando, am Arbeitsplatz wurde nur eine Gedenkminute abgehalten. 

"Falschaussagen"

Weiter darf der Sender nicht mehr verbreiten, dass der Undercover-Reporterin keine medizinische Hilfe angeboten wurde, nachdem sie mit Kreislaufproblemen zu kämpfen hatte. Andere Punkte, die das Branchenmagazin horizont.net auflistet: "Dass Logistikmitarbeiter tägliche Laufwege von bis zu 27 Kilometern hätten; die angebliche Anordnung Zalandos, chronisch Kranke nicht länger als sechs Monate 'mitzuschleifen' sowie die Aussage, der Online-Händler habe auf eine Bitte des Senders um Stellungnahme nicht reagiert."

RTL kündigte an, gegen die einstweilige Verfügung vorgehen zu wollen, auf der RTL-Seite und Youtube ist das Video nicht mehr zu finden.

Unmittelbar nach der Ausstrahlung der Reportage am 14. April drohte Zalando bereits mit rechtlichen Schritten gegen die 21-jährige Reporterin, die die Arbeitsbedingungen mit versteckter Kamera dokumentierte und erstattete schließlich Anzeige wegen Verrats von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen. Der Grund war, dass der Sender die "Falschaussagen", so Zalando, nicht richtigstellen wollte. (red, derStandard.at, 8.5.2014)