Osnabrück - Schauspieler August Diehl (38) wirft den Fernsehmachern in Deutschland Mutlosigkeit vor. "Es gibt doch nicht mal eine Polizistengeschichte, wo der Hauptermittler ein korruptes, drogen- und sexabhängiges Arschloch ist", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Dass die Hauptfigur unsympathisch ist, geht bei uns Saubermännern gar nicht."

In den USA sei das anders: "Gucken Sie sich 'House of Cards' an. Da lebt ein mieser Politiker nur für den eigenen Machterhalt, und ich finde das großartig. Man genießt einen Schurken tausendmal mehr als jeden Helden", sagte Diehl über die amerikanische Internetserie. "Die Welt hat sich längst weitergedreht, aber deutsche Fernsehleute sind immer noch in den 50er Jahren."

Diehl spielte unter anderem im Quentin-Tarantino-Film "Inglourious Basterds" (2009) mit und ist aktuell Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater. (APA, 11.5.2014)