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Amazon stellte sich auf die Seite des Kunden und sperrte den Händler

Foto: Reuters/Schwarz

Um diesen Router ging es in den Streitigkeiten

Foto: Screenshot/Mediabridge

Der US-amerikanische Router-Hersteller Mediabridge liegt im Clinch mit einem Amazon-Kunden, der ein Produkt der Firma auf Amazon negativ bewertet hatte. Stein des Anstoßes ist ein Medialink-Router, der laut Kunde "ident zu einem anderen Router ist, den Mediabridge nur neu verpackt hat". Zusätzlich wunderte sich der Kunde öffentlich über die große Anzahl an positiven Rezensionen und stellte eine PR-Aktion von Mediabridge in den Raum.

Mahnung per Post

Das Review wurde schnell zur "hilfreichsten Bewertung" des Produkts, woraufhin Mediabridge mit einem Mahnbrief an den Kunden reagierte. "Machen Sie keinen Fehler: Die verleumderischen Behauptungen, die Sie öffentlich gepostet haben, sind falsch und Sie können sie nicht beweisen", ließ das Unternehmen laut Ars Technica über einen Anwalt ausrichten.

Amazon schaltet sich ein

Sollte er nicht vor Gericht enden wollen, müsse er sofort sein Review löschen und alle "ehrenrührigen Behauptungen" unterlassen, so der Brief weiter. Daraufhin schaltete sich allerdings Amazon, das hier als Zwischenhändler fungiert, selbst in den Streit ein: Amazon entzog dem Router-Hersteller die Lizenz, demnach darf Mediabridge nicht mehr auf Amazon handeln.

Unternehmen bleibt dabei

Das Unternehmen veröffentlichte danach ein offizielles Statement auf seiner Facebook-Seite und behauptete, dass der Kunde seine Bewertung bereits geändert habe, Amazon allerdings aus unverständlichen Gründen eine Sperre verfügt habe. Daraufhin wurde auch die Facebook-Seite von Mediabridge von negativen Kommentaren überschwemmt und geschlossen.

Auch auf Reddit, dessen Community vom Amazon-Kunden über die Vorgänge informiert wurde, tat sich Unmut über den Vorfall auf. Der Originalpost des Kunden wurde mittlerweile allerdings wieder gelöscht.

Deutschland: Ähnlicher Fall

Die Vorgänge erinnern an den Fall eines deutschen Amazon-Kunden, der wegen einer negativen Bewertung eines Fliegengitters von einem Händler verklagt wurde. Amazon hat sich in dieser Causa noch nicht öffentlich geäußert. (fsc, derStandard.at, 12.5.2014)