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Diese SMS haben Kunden von Telering bekommen.

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Eine SMS sorgt derzeit bei zahlreichen Mobilfunkkunden für Verwirrung. Darin warnt T-Mobile vor "Viren am Smartphone, Betrugsseiten und anderen Gefahren im mobilen Internet". Der Mobilfunker bietet dagegen ein Schutzsystem an. Dieses sei im "Mobilfunknetz integriert", erkennt "Bedrohungen, bevor sie auf deinem Gerät ankommen" und kann einige Wochen kostenlos genutzt werden - danach kostet es allerdings 1,90 Euro pro Monat.

Braucht man das Service nicht oder will es nicht nutzen, muss es aktiv per SMS abbestellt werden, sonst zahlt man nach der Testphase automatisch weiter. Ein Vorgehen, das Peter Kolba vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) als "unzulässig und verboten" bezeichnet. Er kündigt im WebStandard-Gespräch rechtliche Schritte gegen T-Mobile an.

"Das Service kann jederzeit einfach per SMS abbestellt werden"

"Wir haben dazu eine andere Meinung. Das Gericht wird gegebenenfalls entscheiden", sagt T-Mobile-Sprecher Helmut Spudich zum WebStandard. Man hat das zeitgemäße Kommunikationsmittel SMS-Nachrichten gewählt, um möglichst viele Kunden zu erreichen und den Internetschutz zur Verfügung zu stellen. "Das Service kann jederzeit einfach per SMS abbestellt werden. Auch machen wir mit mindestens drei SMS auf die Aktivierung aufmerksam", betont Spudich.

Kritik von Kunden

Kunden der T-Mobile-Billigschiene Telering haben in den letzten Wochen ebenfalls ein derartiges Angebot per SMS bekommen. Das Vorgehen des Mobilfunkers wird von einigen Kunden scharf kritisiert. Auf der Facebook-Seite des Unternehmens wird es als "Frechheit" bezeichnet und mit "dubiosen Methoden von Betrügern" verglichen.

Kritisiert wird auch, dass Kunden, nachdem sie das Service abgemeldet hatten, auf Internetschutz-Werbeseiten von Telering und T-Mobile umgeleitet wurden, obwohl sie andere Seiten aufrufen wollten. 

Schützt vor Phishing, Viren und Trojanern

Der Schutz stammt von der Firma CYAN Mobile Security. Er warnt, laut Werbetext, vor gefährlichen Webseiten und schützt vor Phishing, Viren und Trojanern. Das Service gleicht Webseiten mit gefährlichen Webseiten tagesaktuell ab. Laut Helmut Spudich wird dabei keine Deep Packet Inspection, eine gezielte Untersuchung des Netzes auf bestimmte Merkmale, durchgeführt. (Markus Sulzbacher, derStandard.at, 12.5. 2014)