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Ex-Präsident Manuel Zelaya (Bild Mitte, mit Tuch vor dem Gesicht) wird gemeinsam mit seinen Parteikollegen von der Militärpolizei aus dem Parlament vertrieben.

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Zelaya nach der Tränengas-Attacke

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In Honduras haben Militärpolizisten nach einer Protestkundgebung während einer Sitzung das Parlament in der Hauptstadt Tegucigalpa geräumt. Mit Schlagstöcken und Tränengas vertrieben sie am Dienstag Abgeordnete und Anhänger der linksgerichteten Partei Libre aus dem Nationalkongress. Mehrere Menschen wurden bei dem Einsatz verletzt, wie das Fernsehen berichtete.

Umstrittene Sicherheitsvorschriften

Der Protest richtete sich unter anderem gegen am Dienstag in Kraft getretene neue Sicherheitsvorschriften, die es Abgeordneten untersagen, ihre Leibwächter, Schusswaffen und feuergefährliche Materialien, aber auch Transparente und Schilder in dem Sitzungssaal des Parlaments mitzunehmen.

Der 2009 durch dass Militär gestürzte Ex-Präsident Manuel Zelaya, der bei der Räumung des Parlaments durch Tränengas verletzt wurde, sprach am Mittwoch von einer "Militärdiktatur", die Staatschef Juan Orlando Hernandez errichtet habe.

Außerdem beansprucht Zelayas Partei "Libre", die 2013 bei ihrem ersten Antreten bei einer Wahl mit 37 von 128 Abgeordnetensitzen zweitstärkste Kraft im Parlament wurde, einen Sitz im Vorstand der Wahlbehörde, den ihr die konservative Regierung verweigert.

Rafael Alegría verletzt

Dem Kleinbauernvertreter und "Libre"-Abgeordnete Rafael Alegría brachen die Militärpolizisten den rechten Arm, gab die NGO "Via Campesina" per Aussendung bekannt. Außerdem wurden im Spital durch Fußtritte verursachte Bauchverletzungen diagnostiziert.

Am Mittwochmorgen war das Parlament weiträumig abgeriegelt, um Demonstrationen fernzuhalten. Für Abgeordnete und Pressevertreter gab es nur einen Zugang, an dem sie sich einer strengen Kontrolle unterziehen mussten. (bed, derStandard.at, 15.5.2014)