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Die Referees wärmten sich schon mal auf, am Sonntag in Vicenza. Sie sollten jedoch die einzigen auf dem Rasen bleiben - das Cupmatch wurde boykottiert.

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Rom - Der Streik rund um die geplante Aufstockung von Italiens Zweiter Fußball-Liga von 20 auf 24 Klubs eskaliert. Nachdem am Sonntag zwölf Cupspiele wegen des Streiks von 19 Zweiligisten gestrichen werden mussten, bangt der Fußballverband um den am kommenden Sonntag geplanten Meisterschaftsbeginn.

Die großen Serie A-Klubs drohen, der Zweiten Liga die 90 Millionen Euro nicht zu zahlen, die sie der Serie B jährlich als Unterstützung sichern. "Wir können diesen Protest nicht dulden, weil er den Saisonbeginn ernsthaft gefährdet", betonten die Sprecher einiger Erstligisten.

Lex Catania

Mit ihrem Boykott protestieren die Zweitligisten gegen die Aufstockung der Liga von 20 auf 24 Mannschaften. Der Verband hatte Mitte vergangener Woche beschlossen, die Serie B auf 24 Teams zu erweitern, um einen monatelangen Rechtsstreit mit dem abgestiegenen Zweitligisten Catania zu beenden. An dem Protest beteiligen sich alle Klubs mit Ausnahme von Como Calcio.

Catania, FC Genua und Salernitana wird durch die Aufstockung der Abstieg aus der zweiten Liga erspart, überraschend wurde auch Fiorentina ein Platz in der zweiten Klasse zugesprochen. Fiorentina war im Vorjahr Bankrott gegangen und musste in der Serie C2 (4. Liga) wieder neu starten. In der abgelaufenen Saison wurde Fiorentina Meister und qualifizierte sich damit für die Serie C1, die sie nun überspringen dürfen.

Treffen mit Verbands-Chef

"Wir kämpfen um die Gerechtigkeit und um das Überleben", betonten die Präsidenten der Zweiten Liga, die mit der Unterstützung der Serie A-Aufsteiger Ancona und Lecce rechnen können. Der Chef des Fußballverbands (FIGC), Franco Carraro, versucht zu vermitteln. Bei einem am Mittwoch geplanten Treffen mit den Klubchefs will er versuchen, eine Lösung zu finden, um den Beginn der Meisterschaft zu retten. Carraro gerät jedoch zunehmend unter Druck. Die Serie-B-Chefs wollen bei einer am Mittwoch geplanten Verbandsversammlung mit einem Antrag seine Demission fordern. Carraro sei für den Chaos verantwortlich, in den der italienische Fußball gestürzt sei, behaupten die Zweitligisten. (APA)