Wien - SP-Kultursprecherin Christine Muttonen sieht die
Verantwortung für die prekäre finanzielle Lage des Künstlerhauses
beim Bund und der zuständigen Bildungsministerin Elisabeth Gehrer
(V). Mit der Aufkündigung des Kooperationsvertrages im Jahr 2001 habe
Gehrer "dem ohnedies angeschlagenen Künstlerhaus des Todesstoß
versetzt", so Muttonen am Montag in einer Aussendung. Gehrer müsse
"die dringend benötigten Finanzmittel rasch zur Verfügung stellen".
Eva Glawischnig, Kultursprecherin der Grünen, will "sofortige
Gespräche zwischen Bund und Wien".
Immer wieder zeige sich, so Muttonen, "dass Gehrer, Morak und Co
trotz aller frommen Lippenbekenntnisse für die zeitgenössische Kunst
nichts übrig haben". Die Einstellung des Ausstellungsbetriebes wäre
ein großer Verlust für die heimische Szene der Gegenwartskunst. Von
politischer Seite müsse daher alles getan werden, um ein
Weiterbestehen der Ausstellungsaktivitäten zu ermöglichen.
Gut funktionierende Strukturen zu zerstören sei "typisch für Ministerin Gehrer und Staatssekretär Morak"
"Ein gemeinsames rasches Handeln von Bund und Wien ist dringend
notwendig", erklärte Glawischnig. Weiters heißt es: "Leider ist es
typisch für Ministerin Gehrer und Staatssekretär Morak, bestehende
Strukturen, die gut funktionieren, zu zerstören, ohne irgendwelche
neuen Impulse zu setzen. Die Initiative Kunstplatz Karlsplatz ist ein
unterstützenswertes Projekt und darf nicht zwischen den Fronten
zerrieben werden."
Aus dem Büro vom Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S)
erklärte man am Montag auf Anfrage der APA: "Wir sind seit Monaten
mit dem Künstlerhaus im Gespräch, und bemühen uns auch um eine
Unterstützung des Bundes. Von uns erhält das Künstlerhaus weiterhin
die erhöhte Betriebssubvention von 363.364 Euro. Unterscheiden muss
man auch zwischen einer Aufrechterhaltung des laufenden Betriebes und
dem geplanten Ausbau, der das Künstlerhaus allein aber sicher nicht
retten wird". (APA)