Belgrad/Pristina - Der Kommandant des Kosovo-Schutzkorps, Agim Ceku, hat nach Angaben der Tageszeitung "Zeri" Disziplinarmaßnahmen gegen 15 Angehörige der Organisation verhängt. Laut derselben Quelle seien sieben Angehörige des Schutzkorps für zwei Monate suspendiert worden, weitere acht wurden verwarnt. Das Blatt berichtete, dass die Entscheidung von Ceku dazu diene, die Ermittlungen im Zusammenhang mit einer Brückensprengung nahe Zvecan im Nordkosovo im April dieses Jahres zu intensivieren.

Damals war ein Angehöriger des Kosovo-Schutzkorps an der Eisenbahnbrücke ums Leben gekommen. Zum Angriff auf die Eisenbahnbrücke hatte sich die "Albanische Nationalarmee" (AKSh) bekannt, die vom ehemaligen UNMIK-Chef Michael Steiner daraufhin zur "terroristischen Organisation" erklärt wurde. Im Kosovo-Schutzkorps hatten nach dem Ende des Krieges (1998/99) etliche Angehörige der einstigen "Befreiungsarmee des Kosovo" (UCK) Aufnahme gefunden.

Weitere Maßnahmen

Nach Angaben der Zeitung "Zeri" sind seit dem Anschlag im April gegen 104 Angehörige des Schutzkorps verschiedene Maßnahmen getroffen worden, wobei 42 aus dem Dienst entlassen und zwölf weitere suspendiert worden seien. Gegen 26 Korps-Mitglieder laufe noch ein Verfahren zur Entlassung aus dem Dienst.

Der serbische Vizeministerpräsident Nebojsa Covic hatte nach dem Mordüberfall auf eine Gruppe serbischer Kinder und Jugendlicher in der Nähe der Stadt Pec im Westen des Kosovo am 13. August einen Vergleich zwischen dem Schutzkorps und der AKSh gezogen. Er behauptete, dass sie je nach Bedarf die Abzeichen an ihren Tarnanzügen austauschen, um sowohl als Angehöriger des Schutzkorps als auch der AKSh aufzutreten zu können. (APA)