Der Jugendsprecher der FPÖ, Johann Gudenus, kann sich eine Steuer auf Verhütungsmittel vorstellen.

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Wien - Warum nicht eine "Steuer auf Verhütungsmittel" einheben, um der sinkenden Geburtenrate gegenzusteuern? Mit diesem Vorschlag bereichert FP-Jugendsprecher Johann Gudenus die umstrittenen Aussagen von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (VP) zur Familienpolitik um eine neue Facette.

Gehrer hat der zunehmend reproduktionsfaulen Jugend empfohlen, nicht "von Party zu Party zu rauschen", sondern Kinder zu bekommen.

Gudenus gibt ihr im Gespräch mit dem STANDARD prinzipiell Recht, "denn vielleicht wird zu viel gefeiert - aber die wahren Fehler liegen bei den Verantwortlichen der Regierung". Es fehle an kinderfreundlichen Rahmenbedingungen. Generell herrschten "übertriebener Individualismus" und Egoismus. Ganz Europa sitze in der "Falle des kurzfristigen Denkens: Nach mir die Sintflut."

Der FP-Jungpolitiker appelliert an die Regierung, so bald wie möglich "tief greifende Maßnahmen" zu setzen: eine steuerliche Entlastung für kinderreiche Familien und ein Konzept zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Frauenministerin Maria Rauch-Kallat (VP) will vorerst mehr und flexiblere Kinderbetreuungsplätze schaffen und fordert zudem die steuerliche Absetzbarkeit von Kinderbetreuung. (red/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 26.8.2003)