Am teuersten sind Krippen und Tagesmütter für Kinder unter zwei Jahren. Für sie werden im Schnitt 145 Euro pro Monat ausgegeben. In dieser Kategorie ist die Zahl der Kinder pro Erzieherin am kleinsten, folglich sind die Kosten pro Kind am größten. Knapp dahinter liegen die Kosten für Ganztagsschulen und Schülerhorte mit Mittagessen (130-134 Euro pro Monat).
Als Folge unterschiedlicher Subventionspraktiken und unterschiedlich langer Öffnungszeiten gibt es zwischen den einzelnen Bundesländern erhebliche Unterschiede in den Betreuungskosten. In Wien ist die Betreuung mit durchschnittlich 150 Euro pro Monat am teuersten. In der Bundeshauptstadt sind allerdings auch die Betreuungsdichte und damit die Anteile teurer Betreuungsformen am größten. Betreuung mit Mittagessen kostet in Wien im Schnitt 184 Euro, in Tirol 150 Euro. Dahinter kommen die Steiermark (128 Euro) und Kärnten (125 Euro). Im Gegensatz dazu müssen Eltern für eine Betreuung samt Mittagessen in Vorarlberg im Schnitt nur 90 Euro und im Burgenland sowie in Oberösterreich nur 100 Euro pro Monat zahlen. Ähnlich groß sind die Unterschiede bei den Kosten für eine halbtägige Kinderbetreuung ohne Mittagessen.
Starre Öffnungszeiten stehen oft im Widerspruch zur zunehmenden Flexibilisierung der Erwerbsarbeit. Außerdem sind manche Kindergärten und viele schulische Betreuungseinrichtungen auf Grund ausgedehnter Ferienzeiten (Weihnachten, Ostern, Sommer, schulautonome Tage) 13 Wochen pro Jahr nicht in Betrieb, während erwerbstätige Eltern meist nur fünf Wochen Urlaub haben. Erst ausreichende Öffnungszeiten würden Eltern - insbesondere Frauen - eine Erwerbstätigkeit ermöglichen. Schließzeiten über Mittag oder ein Frühschluss am Nachmittag erschweren selbst eine Teilzeitbeschäftigung.