Noch vor der Verabschiedung hatte UNO-Generalsekretär Kofi Annan gesagt, dass es für ihn zur Zeit keine wichtigere Frage als die Sicherheit von UNO-Mitarbeitern im Einsatz gebe. Bei dem Attentat in Bagdad waren am Dienstag vergangener Woche 23 Menschen, unter ihnen auch der UNO-Sonderbeauftragte für den Irak, Sergio Vieira de Mello, ums Leben gekommen.
Kompromiss
Der Sicherheitsrat hatte am Dienstagabend erst nach langer Diskussion eine Kompromissformel für die Resolution gefunden. Zunächst hatte die US-Regierung den von Mexiko eingebrachten Entwurf wegen seines Bezugs auf den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) abgelehnt. In der überarbeiteten Version wurde der ICC dann nicht mehr beim Namen genannt. Stattdessen heißt es, dass "vorsätzliche Angriffe gegen humanitäre Helfer und Teilnehmer an Friedensmissionen (...) Kriegsverbrechen sind", die eine Reaktion der internationalen Gemeinschaft verlangten und nicht länger ungestraft bleiben dürften.
Die Resolution verurteilt jede Art von Gewalt gegen humanitäre Helfer und sichert dem UNO-Personal den uneingeschränkten Beistand der Vereinten Nationen zu. Annan beklagte in seinem Plädoyer, dass die internationale Gemeinschaft ihrer Verantwortung in den letzten Jahren nicht ausreichend nachgekommen sei. UNO-Mitarbeiter, humanitäre Helfer und Blauhelm-Soldaten würden zunehmend absichtlich aufs Korn genommen, oft um die Staatengemeinschaft einzuschüchtern, sagte Annan.
Mit einem Schweigemarsch gedachten unterdessen rund 2.000 UNO-Mitarbeiter in New York ihrer beim Anschlag in Bagdad getöteten Kollegen. An der Spitze des Zugs gingen Generalsekretär Annan, Finanzchefin Catherine Bertini, der Leiter der Friedensschützer, Jean-Marie Guehenno und der Chef der Politischen Abteilung, Kieran Prendergast. Ähnliche Gedenkveranstaltungen wie in New York fanden auch in Genf mit 3.000 Teilnehmern und in kleineren UNO-Missionen rund um die Welt statt.