Der Bieterwettstreit um die
milliardenschwere Unterhaltungssparte des hoch verschuldeten
französisch-amerikanischen Medienkonzerns Vivendi Universal geht nach
monatelangen zähen Verhandlungen in die entscheidende Phase. Am
Dienstag sollte der Vivendi-Vorstand die Gebote der verbliebenen
beiden Interessenten prüfen.
Möglicherweise noch keine endgültige Entscheidung
Möglicherweise werde das Management allerdings bei diesem Treffen
noch keine endgültige Entscheidung treffen, hieß es aus den mit der
Situation vertrauten Kreisen. Mit dem US-Medienriesen Liberty Media
war in letzter Minute ein wichtiger Bieter ausgestiegen. Damit sind
lediglich noch der zum US-Mischkonzern General Electric gehörende
Fernsehsender NBC und eine Investorengruppe um den früheren
Universal-Eigentümer Edgar Bronfman jr. im Rennen. Als Favorit gilt
NBC.
Der Vivendi-Konzern will die Sparte Vivendi Universal
Entertainment (VUE) veräußern, um seine Schuldenlast zu verringern.
Ex-Vorstandschef Jean-Marie Messier hatte die Gruppe mit einer
expansiven Einkaufstour an den Rand der Zahlungsunfähigkeit gebracht.
Die Unterhaltungssparte umfasst die Universal-Filmstudios sowie
mehrere Kabelsender und Freizeitparks. Nach Angaben aus den Kreisen
verlangt Vivendi 14 Milliarden Dollar für VUE. Der geplante Verkauf
würde Vivendi insbesondere auf das Telekommunikationsgeschäft und die
Kabel-TV-Aktivitäten in Frankreich reduzieren. (APA/Reuters)