Linz - Für die rätselhafte Attacke einer Schlange auf den Mitarbeiter einer Reinigungsfirma konnte Dienstagnachmittag eine mögliche Erklärung gefunden werden: Es könnte sich um die Abwehrreaktion einer an sich harmlosen Äskulapnatter gehandelt haben, ist für Zoologen denkbar.

Bekannt wurde der Fall durch eine Anzeige der Feuerwehr. Diese war nach der angeblichen Schlangen-Attacke zu Hilfe gerufen worden. Das Opfer, ein 38-jähriger Mann, gab an, er habe am Montagnachmittag im Bereich einer Ausfahrt eines Einkaufszentrums bei Linz Reinigungsarbeiten vorgenommen. Dabei habe er ersten Berichten zufolge eine zirka einen Meter lange Schlange von einem Baum herunter hängen gesehen. Im nächsten Augenblick habe ihm diese eine Flüssigkeit ins Auge gespritzt.

Reptil am Flaschenhals

Später wurde bekannt, er habe eine am Boden liegenden Flasche aufheben wollen. Dabei habe er ein Reptil am Flaschenhals zu spät bemerkt. Plötzlich habe ihn der Strahl einer ätzenden Flüssigkeit ins Auge getroffen. Er lief sofort zum Informationsschalter des Einkaufszentrums, von wo aus Rettung und Feuerwehr gerufen wurden.

Der Mann wurde in das AKh Linz eingeliefert, wo eine Augen-Spülung vorgenommen wurde. Der behandelnde Arzt stellte eine leichte Verätzung fest, konnte jedoch nicht sagen, um welche Flüssigkeit es sich gehandelt habe. Die Feuerwehr suchte die Umgebung der Einfahrt ab, fand aber keine Schlange. Das Opfer konnte keine näheren Angaben zu dem Tier machen.

Die Gendarmerie befragte Zoologen. Demnach würde nur eine exotische so genannte Spei-Kobra "Spuck"-Angriffe unternehmen. Später stellte sich heraus, dass heimische Äskulapnattern - wenn sie sich angegriffen fühlen - aus einer Afterdrüse ein übelriechendes Sekret abschießen. Der Treffer direkt ins Auge war dabei ein geradezu unwahrscheinlicher Zufall. (APA)