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Madonna: "Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich befreit, und meine Kreativität war nicht durch Egoismus oder Gier beeinflusst."
Foto: Reuters/Ho
Wien - Eigentlich kann sie nicht mehr erschrecken und provozieren auch nicht. Und doch: Dass ausgerechnet sie den bisher weltweit größten Verkaufstart eines Kinderbuches vorbereitet, ist verwunderlich. Madonna, die Frau, die den wohl beeindruckendsten sozialen Aufstieg seit Cinderella erlebt hat, bringt am 15. September "Die Englischen Rosen" in die Läden - in mehr als 100 Ländern und in 30 Sprachen gleichzeitig. Auf deutsch erscheint das Buch bei Hanser.

"Jeder Cent, den ich mit den Büchern verdiene, wird dazu verwendet, Kindern zu helfen", versichert die Sängerin in einem von ihrem Verlag verbreiteten Interview. "Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich befreit, und meine Kreativität war nicht durch Egoismus oder Gier beeinflusst."

Zum Inhalt

Entstanden ist ein Werk von fünf Bänden, in denen die vier kleinen Mädchen Nicole, Amy, Charlotte und Grace immer wieder vor neuen Herausforderungen stehen. Unsicherheit, Neid, die Macht der Sprache, Toleranz und das Lösen aufkommender Probleme sind die gemeinsamen Themen der Bücher, in denen gezeigt wird, wie sehr Gedanken, Worte und Handlungen auf die Umwelt wirken. Inspiriert durch ihre Kinder Lourdes und Rocco und durch die jahrelange Beschäftigung mit Kaballah, möchte Madonna ihre Botschaft von Toleranz an andere weitergeben, denn "die Welt zu verändern beginnt mit einem Gedanken."

Pop Art-Illustrationen

Beeinflusst von Andy Warhol und der Pop Art illustrierte Jeffrey Fulvimari, ein in Japan lebender amerikanischer Künstler, Madonnas Werk. Auf den ersten Blick einfach anmutend, zeigen die Zeichnungen bei genauerer Betrachtung eine Fülle an dekorativen Details und Farbkompositionen zum ständigen Neuentdecken. Für den Künstler war es eine Premiere, Charakteren ein Gesicht zu geben, und mit Ende seiner Arbeit fühlte Fulvimari für "Die Englischen Rosen" "Beschützerinstinkte, ganz so als wären es meine eigenen Kinder".

"Alles, was sie macht, kommt von Herzen"

Der Verleger Nicholas Callaway glaubt an Madonnas Erfolg: "Alles was sie macht, geschieht aus Leidenschaft und kommt von Herzen. Sie will ihre Erfahrung an die nächste Generation weitergeben." Anders als Harry Potter hat Madonnas Buch laut Callaway eine größere Spannbreite und durchbricht geographische, wie demographische Grenzen. Wenn man bedenkt, dass die Diva 1992 einen Bildband mit den Titel "Sex" veröffentlicht hat werden wohl auch die Grenzen der Generationen und die Assoziationen mit der Kunstfigur Madonna gebrochen. Das Chamäleon hat erneut die Farbe gewechselt. (APA)