Werner Mück

Foto: ORF/Badzic
ORF-Chefredakteur Werner Mück als Landesdirektor zurück nach Salzburg? Schon Anfang August hieß es wie berichtet aus unmittelbarer Umgebung Generaldirektorin Monika Lindners: Nichts dran, "dafür lege ich meine Hand ins Feuer."

Nun spekuliert darüber die "Krone" und ORF-Sprecher Günther Kallinger lässt dementieren: keine Pläne für einen Generalsekretär, für neue Landesdirektoren oder neuen TV-Chefredakteur.

Nicht jeder sah und sieht das so. Was gab es nicht an Wünschen, als es um die Gebührenerhöhung ging?

Aus der ÖVP kam wieder die Forderung, FM 4 zu privatisieren, das so der Styria Medien AG ("Kleine Zeitung","Presse") zufallen könnte. Dagegen Rot und Grün, die sich im Gegenzug nicht völlig gegen mehr Gebühren querlegen wollten, was das positive Votum einiger Stiftungsräte mehr brachte.

Aus der FPÖ vernahm der ORF die Forderung nach Ablöse von Ö3-Wortchef Stefan Ströbitzer, weil der so fiese Witze zulässt. Und wieder mal den Wunsch nach einem ORF-Generalsekretär namens Thomas Prantner, derzeit Marketingleiter.

Einen solchen Politoffizier wollte auch die ÖVP. Unter den Planspielen: Kallinger, der als heimlicher Generalsekretär gilt, bekommt den Titel offiziell, ein enger Mitarbeiter und Experte des Medienstaatssekretärs wird ORF-Pressechef und rückt mit Kallingers Pension in kaum zwei Jahren auf.

"Nicht die Hand ins Feuer legen"

Als heißere Personaltipps gelten Norbert Gollinger, Landesdirektor Niederösterreich, und vor allem Hubert Nowak, Salzburger Direktor und Vertrauensmann des wichtigsten VP-Medienpolitikers und Klubchefs Wilhelm Molterer. Wenn Nowak nicht mit Mück tauscht, bevor Salzburg wählt und Quoten merkbarer sinken, könnte er Infodirektor Gerhard Draxler ablösen. Für dessen Verbleib wollte die hohe ORF-Quelle ja "nicht die Hand ins Feuer legen".

Und was tut die FPÖ? Parteichef Herbert Haupt sinniert in "tv-media" über eine weitere ORF-Reform und Privatisierung von ORF 1. Nicht erst seit 2001 ist bekannt: Reform meint vor allem Personalwünsche. Erste VP-Reaktionen klingen nicht nach Reform der Reform 2001. (Harald Fidler/DER STANDARD, Printausgabe vom 27.8.2003)