Graz - "Was macht uns menschlich?" - mit dieser Frage
beschäftigen sich zwischen dem 11. und 13. September Wissenschafter
aus unterschiedlichen Disziplinen im Rahmen eines Symposiums der
"Academia Europaea" (AE) in Graz. Von der Grundlagenforschung um das
menschliche Genom weiter über Kultur und Glaubenssysteme bis hin zur
Suche nach extraterrestrischen Lebensformen reichen die Vorträge der
öffentlichen Veranstaltung, die im Rahmen von "Graz 2003" in die
steirische Landeshauptstadt gebracht wird.
AE-Erasmus-Medaille an Djerassi
Anlässlich der Eröffnung der Tagung in der Aula der Universität
Graz wird dem aus Österreich stammenden berühmten Biochemiker,
Professor Carl Djerassi (Stanford University) die AE-Erasmus-Medaille
verliehen. Im Anschluss wird die "Mutter der Pille" - wie sich
Djerassi selbst nennt - einen Vortrag unter dem Titel "Sex and
reproduction - ready for divorce?" halten.
Zu den Vortragenden der kommenden Tage zählen u.a. der Chicagoer
Anthropologe und Kurator am dortigen Field Museum, Robert D. Martin,
der über den Unterschied zwischen Mensch und Schimpansen sprechen
wird. Weiters werden Sir Michael Rutter vom Institute of Psychiatry
in London, der schottische Psychologe Malcom Jeeves (St. Andrews
University) und der schwedische Ökonom Agnar Sandmo referieren.
Kontroverse Debatte
Ziel der Konferenz ist eine "möglicherweise kontroverse Serie von
Debatten, die die Konzepte der Humanität kritisch analysieren und
hinterfragen", so der Grazer Geophysiker und Tagungsvorsitzende,
Siegfried Bauer. Die Referate werden im "The European Review", der
Publikationsreihe der AE im Verlag der Cambridge University Press
publiziert werden.
Die Academia Europaea (AE) mit Sitz in London wurde 1988 als Folge
der Pariser EU-Forschungsministerkonferenz des Jahres 1985
gegründet. Sie versteht sich als internationale, unabhängige
Vereinigung von Wissenschaftlern aller Disziplinen, die in ihrem
Bereich als führende Experten anerkannt sind. Zur Zeit gehören der AE
etwa 1.900 gewählte Mitglieder an, darunter über 40 europäische
Nobelpreisträger aus 35 europäischen Ländern und sieben
nicht-europäische Nobelpreisträger. Österreich stellt rund 30
Mitglieder. (APA)
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