Politik der verbrannten Erde
Kritik übte der Klubobmann der Grünen Karl Öllinger in einer Aussendung an der geplanten Privatisierung der voestalpine. "Wenn die ÖIAG jetzt ankündigt, ihre gesamten Anteile an der voestalpine verkaufen zu wollen, dann gleicht das einer Politik der verbrannten Erde", so Öllinger. "Der Abverkauf muss gestoppt werden."
SPÖ-Wirtschaftssprecher Moser sieht im beschlossen Verkauf der ÖIAG-Anteile die "Forsetzung von Grassers industriepolitischem Vandalismus", Grasser bleibe auf Verschleuderungskurs
Arbeiterkammer entrüstet
Für AK-Direktor Werner Muhm ist die von der ÖIAG heute, Dienstag, angekündigte Privatisierung der voestalpine über die Börse ein "klarer Schritt in Richtung Ausverkauf von österreichischem Vermögen". "Alle Regierungs-Ankündigungen, dass die Wertschöpfung, die Konzernzentralen und damit die Arbeitsplätze in Österreich gehalten werden sollen, entpuppen sich jetzt als reine Augenauswischerei", kritisierte Muhm in einer Aussendung der Arbeiterkammer (AK).
Regierungs-Ankündigunen "Augenauswischerei
Bei einem Verkauf über die Börse werde die gesicherte österreichische Sperrminorität und damit der Einfluss "leichtfertig abgegeben". Zur weiteren Absicherung des Standortes müssten 25 Prozent plus eine Aktie in öffentlichem Eigentum bleiben, forderte Muhm. Darüber hinaus begrüße die AK einen österreichischen Kernaktionär, bestehend aus österreichischen Investoren und einer Mitarbeiterbeteiligung.
Unterschiedliche Reaktionen aus Oberösterreich
Unterschiedliche Reaktionen kamen Dienstagnachmittag aus Oberösterreich. Die ÖVP will sich dafür einsetzen, dass die Voest nicht in "falsche Hände" komme. Kritik an der Entscheidung und an Pühringer kam von SPÖ, der FPÖ, den Grünen und der Arbeiterkammer.
Schwarzer Tag für Konzern-Betriebsrat
"Für mich ist das ein schwarzer Tag." So reagierte Helmut Oberchristl, der Vorsitzende des Konzernbetriebsrates der voestalpine AG.
Oberchristl übte auch Kritik an Landeshauptmann Josef Pühringer: "Wenn die Gegebenheiten und die Vorgaben, die wir gemacht haben, nicht erfüllt sind, dann ist auch er dafür, dass die 25 Prozent plus eine Aktie gehalten werden", zitierte ihn Oberchristl. Nun wisse er nicht mehr, "wo die Glaubwürdigkeit von solchen Leuten ist", sagte Oberchristl in einer Stellungnahme in ORF Radio Oberösterreich.
Industriellenvereinigung: "Gute Lösung"