Gaza - Ein neuer Raketenangriff der israelischen Luftwaffe auf Aktivisten der radikalen Palästinenserorganisation Hamas ist am Dienstagabend fehlgeschlagen. Raketen, die von Kampfhubschraubern auf ein mit Hamas-Aktivisten besetztes Auto abgefeuert wurden, töteten einen älteren Mann auf einem Esel. Den drei Insassen des Fahrzeugs gelang die Flucht, bevor die Raketen den Wagen trafen und zerstörten.

Nach Augenzeugenberichten wurden mindestens 20 unbeteiligte Passanten zum Teil schwer verletzt. Die Piloten feuerten mindestens drei Raketen auf das Fahrzeug nördlich des Stadtteils Sheikh Radwan von Gaza-Stadt ab und zerstörten es vollständig. Armee bedauert "Tod jedes unschuldigen Zivilisten"

Die israelische Armee hat bestätigt, dass der Raketenangriff im nördlichen Gazastreifen am Dienstagabend einem Mitglied des bewaffneten Arms der radikalislamischen Hamas-Bewegung galt. Die beiden Kampfhubschrauber hätten auf das Auto von Khaled Massud gezielt, einem Raketenexperten der Essedin-El-Kassam-Brigaden, teilte die Armee mit. Massud sei bei dem Angriff offenbar verletzt worden. Die Armee "bedauert den Tod jedes unschuldigen Zivilisten", hieß es in der Erklärung weiter.

Die Hamas agiere jedoch in dicht besiedelten Gebieten und bringe dadurch die Zivilbevölkerung in Gefahr. Bei dem Angriff war ein Passant getötet worden, mehr als zwanzig wurden nach palästinensischen Angaben verletzt.

Massud war laut israelischer Armee an der Herstellung von Kassam-Raketen beteiligt, von denen in den vergangenen Tagen mehrere Exemplare auf israelische Ziele im Gazastreifen und auf israelisches Territorium abgefeuert worden waren. Sein Bruder Tito war demnach bereits am 11. Juni bei einem israelischen Raketenangriff auf Gaza getötet worden.

Erst am Sonntagabend hatte die israelische Luftwaffe bei einem ähnlichen Angriff zwei führende Hamas-Aktivisten und zwei Polizisten getötet.

Am vergangenen Donnerstag war der politische Führer der Hamas, Ismail Abu Shanab, von der israelischen Armee gezielt liquidiert worden. Die Organisation hatte sich zu einem Selbstmordanschlag bekannt, bei der der Attentäter am Dienstag vor einer Woche in Jerusalem 21 Menschen getötet hatte. (APA/dpa)