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Wien - Die großen der Reisebranche wie TUI und Thomas Cook (Neckermann) sind bereits Anfang August mit ihren Winterkatalogen herausgerückt und haben mit Preisnachlässen um die zehn Prozent die Richtung für die Monate ab November vorgegeben. Andere Reiseveranstalter sind inzwischen ebenfalls mit neuen Katalogen und gegenüber dem Vorjahr nach unten korrigierten Preisen auf den Markt gekommen.

Jüngstes Beispiel ist Gulet Touristik, die am Dienstag ihr Programm für die Wintersaison 2003/04 präsentiert haben. Der Reiseveranstalter, der zu 75 Prozent TUI Deutschland und zu 25 Prozent der AUA gehört, verkauft in diesem Winter beispielsweise Urlaub auf den Kanarischen Inseln im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent billiger. Die Türkei verbilligt sich um fünf Prozent, Tunesien um sechs Prozent.

Günstiger Dollar macht Fernreisen billiger

Noch kräftigere Abschläge gibt es bei Ägypten und bei Fernreisen mit minus zehn Prozent - Folge nicht zuletzt des günstigeren Dollars. Über alle Urlaubsziele und gewichtet nach der Anzahl der Reisenden mache die Preisermäßigung durchschnittlich 7,5 Prozent aus, sagte Gulet-Marketingchef Uwe Schmidt.

Nach der Flaute kurz nach Jahresbeginn, die durch den Irakkrieg und die Lungenkrankheit Sars noch verschärft wurde, habe sich das Buchungsaufkommen erst Ende Mai wieder gebessert. Schmidt: "Seitdem liegt der tägliche Buchungseingang konstant zehn bis 20 Prozent über Vorjahr." Insgesamt liege man zwei Prozent zurück; bis Jahresende sollte es aber möglich sein, in einem starken Finish die im Vorjahr erreichte Zahl von 460.000 Reisenden wieder zu schaffen. Die 460.000 verteilen sich zu zwei Drittel auf den Sommer, der Rest auf den Winter. Mit Frühbucherboni soll gegen die Last-Minute-Manie vorgegangen und der Winterverkauf angekurbelt werden.


Österreich gewinnt

Trotz gedämpfter Konjunktur konnte Österreich im heurigen Tourismussommer seine Position gegenüber anderen Ländern verbessern. Während etwa Oberitalien und die Schweiz Nächtigungs-und Umsatzrückgänge zu verzeichnen hätten, habe Österreich mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis punkten können, sagte der Tourismusexperte des Wirtschaftsforschungsinstituts. Egon Smeral, dem STANDARD.

Mit einem guten Septemberergebnis sollten die 60,2 Mio. Nächtigungen des Sommers 2002 und die 8,5 Mrd. Euro Umsatz auch heuer zu schaffen sein. Smeral: "Mit etwas Glück könnten wir sogar etwas zulegen." Der Einbruch bei den Nächtigungen im Juli sei "nicht hausgemacht", sondern durch die neue deutsche Ferienordnung gewesen. (Günther Strobl, DER STANDARD Printausgabe 27.08.2003)