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Die Plakate mit den blauen Flip-Flops weisen schon länger darauf hin: Kommenden Samstag mutiert der Gürtel zwischen Thalia- und Nußdorfer Straße wieder zur jährlichen Ameisenstraße aus unterhaltungsbedürftigen Stadtmenschen.

Zum sechsten Mal wird der Gürtel-Nightwalk ausgetragen und beweist, dass sich zwischen dem Auto-und unter dem U-Bahn-Lärm eine der wichtigsten Ausgehmeilen Wiens etablieren konnte. Ob man dafür der EU für die Revitalisierungsgelder oder bloß den Anrainern der Piaristengasse danken soll, sei dahingestellt. Letztere bescherten dem Chelsea vor knapp zehn Jahren den etwas unfreiwilligen Umzug an den Gürtel.

Dorthin, wo keine Hofratswitwen wohnen und deshalb beim Leeren von Gebinde etwas gelärmt werden darf - was zu der Erkenntnis führte, dass dort auch Platz für andere Bars sein sollte. Heute herrscht am Gürtel ein konkurrenzloses Nebeneinander an Lokalen, die sich mit ihren Zielgruppen nicht im Weg stehen, sondern sich ergänzen.

Zwar gab man sich in den Anfangszeiten des Rhiz und B 72 programmatisch eher dogmatischer, aber ein paar gemeinsame Nenner fördern den Publikumszuspruch und die Flaniertauglichkeit. Im Rahmen des heurigen Nightwalk wird wieder ein sattes Liveprogramm mit heimischen Protagonisten aufgefahren. Geprägt von etablierten Fixstartern wie Christoph & Lollo oder den falschen Briten von The O5.

Außerdem wird ein Auge auf den Nachwuchs geworfen. Erwähnt sei vor allem die famose Eva Jantschitsch alias Gustav, die vor dem Rhiz musikalisch Charme versprühen wird.

Außerdem ist der Nightwalk eine gute Gelegenheit, der Freiluftsaison langsam auf Wiedersehen zu sagen - leider. (lux/DER STANDARD; Printausgabe, 27.08.2003)