Blinde, die sich mit herkömmlichen Langstöcken orientieren, haben immer wieder Probleme mit herabhängenden Ästen, Postkästen, Schrankenabsperrungen oder Baustellensicherungsbändern. "Der in Bodennähe geführte Blindenstock ortet sie nicht", erklärt Dietmar Ogris vom Verein "Isis - Information, Service, Integration und Schulung". "Ich selbst habe schon unzählige Male die unangenehme Bekanntschaft mit Berberitzensträuchern gemacht", so der Blinde.
So werden Hindernisse erfasst
Der neue so genannte Laser-Langstock bietet mit Hilfe eines Lasersystems Schutz vor solchen Hindernissen. Dazu wurde knapp unter dem Griff ein Lasersender und ein kleiner Empfänger für die Strahlung angebracht, die an den im Weg stehenden Objekten reflektiert wird.
Bei der Erfassung eines solchen Hindernisses beginnt der Griff zu vibrieren. Der Strahl erfasst bis in 1,5 Meter Höhe alle Gegenstände in der Zeigerichtung des Stockes. Der Strahl geht vom Griff aus im 90-Grad-Winkel in die Höhe und wird in vertikaler Richtung um etwa 30 Grad aufgeweitet, so dass ein fächerförmiges Feld oberhalb des Stockes "abgetastet" wird. "Das ist eine tolle Ergänzung, um den Bauch- und Kopfraum zu schützen", so Ogris, der das Gerät in Graz getestet hat.
Das Gehäuse des Handgriffes besteht aus Kunststoff, ist Kälte isolierend und schweißresistent. Die Umhüllung des Lasers ist spritzwasserdicht und staubgeschützt, so dass es zu keinen witterungsbedingten Funktionsausfällen kommen kann.
Problem: Schlechte Witterung
Der Sensor hat allerdings eine so hohe Empfindlichkeit, dass er sehr starken Regen und Schneefall als Hürde registriert. "Bei dieser Witterung hilft das Gerät nicht, weil der Griff dann permanent vibriert, bis die Batterie leer ist", so Ogris. Die Batterie hält bei permanent eingeschaltetem Stock rund 24 Stunden. "Bei vielen Terminen kommt man damit rund eine Woche aus, weil das Gerät nur in Funktion gesetzt wird, wenn man den Stock benützt", erläutert Ogris.