Der US-Chiphersteller Intel plant die Errichtung einer Chipfabrik in Zentral-China um mehr als 200 Mio. Dollar. Anfang kommenden Jahres soll in Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan, die erste Bauphase von etwa 20 Monaten beginnen. Danach wird Intel nach Berichten des Wall Street Journals innerhalb einer noch unbestimmten Periode weitere 175 Mio. Dollar in die Anlage zu investieren.

Bis heute hat Intel schon etwa 500 Mio. Dollar in ein ähnliches Werk in Chinas Finanzhauptstadt Shanghai gesteckt. Die neuerliche Investition begründet Intel mit der steigenden Nachfrage nach seinen Produkten im asiatischen Raum, wo Intel schon mehr als die Hälfte seines Umsatzes macht. Tendenz steigend. So wird laut Marktforschungsinstitut Gartner alleine in China der gesamte Chip-Verkauf dieses Jahr um 18 Prozent auf 27,4 Mrd. Dollar anwachsen, wobei 90 Prozent davon auf Intel und andere ausländische Unternehmen entfallen.

Mit seinem Enagagement unterstreicht Intel die steigende Bedeutung Chinas am Technologie-Weltmarkt. "Es ist sonnenklar, dass China immer mehr zum bevorzugten Produktionsstandort der Elektronikindustrie wird", meint Intel-Chef Craig Barrett. "Womit wir wirklich überraschen hätten können, wäre die Ankündigung einer neuen Fabrik irgendwo außerhalb von China gewesen." Ob neben den billigen und gut ausgebildeten Arbeitskräften auch finanzielle Anreize von Seiten der Regierung bei der Wahl von Chengdu, das etwa 1.700 Kilometer vom Shanghaier Hafen entfernt ist, eine Rolle gespielt haben, gab Intel nicht bekannt.(pte)