New York - Der aus Berlin nach New York umgezogene Star-
Architekt Daniel Libeskind setzt sich mit seinem Plan für das neue
World Trade Center in einem weiteren Punkt durch. Wie von ihm
vorgeschlagen, soll das 40-stöckige Gebäude der Deutschen Bank, das
durch die Terroranschläge des 11. September 2001 schwer beschädigt
worden war, abgerissen werden. Ein neuer Bau an der Stelle soll dann
in das Projekt einbezogen werden. Das berichtete der Sender ABC am
Donnerstag unter Berufung auf den Präsidenten der mit den
Wiederaufbauplänen betrauten Lower Manhattan Development Corporation,
Kevin Rampe.
Büro- und Gedächtnisstätten
Libeskind will auf Ground Zero Büro- und Ladenflächen sowie
Kultur- und Gedächtnisstätten für die Opfer des 11. September
errichten. Spätestens 2008 soll dort der mit 541 Metern höchste Turm
der Welt aufragen. Um diesem Projekt mehr Luft zu geben, hatte er
vorgeschlagen, die ohnehin zerstörte ehemalige Niederlassung der
Deutschen Bank gegenüber von Ground Zero mit einzubeziehen. Das
Gebäude war durch die Trümmer der einstürzenden WTC-Zwillingstürme
schwer beschädigt worden. Es ist mit Asbest sowie inzwischen auch mit
Schimmelpilz verseucht.
Um eine Gefährdung der Umgebung zu verhindern, war der Bau noch im
September 2001 mit einem schwarzen Netz überzogen worden. Die
Deutsche Bank hatte sich nach Angaben der Entwicklungsgesellschaft
einem Abriss ihres Gebäudes im Süden Manhattans nicht entgegen
gestellt. Jedoch sollen zwei ihrer vier Versicherungsgesellschaften,
die Allianz- und die französische AXA-Versicherung, statt Abriss für
die Wiederherstellung des Gebäudes gestimmt haben.
Doch der Direktor der Verkehrsbehörde Port Authority von New York
und New Jersey, Joseph Seymour, äußerte sich jetzt zuversichtlich,
das Gebäude zum Abriss erwerben zu können. Port Authority ist die
Besitzerin von Ground Zero. Nach Seymours Vorstellung würde das
Hochhaus der Deutschen Bank erst 2005 abgerissen und als eines der
letzten im Rahmen des Wiederaufbau-Projekts ersetzt werden. (APA)