Das Logo der Internationalen Funkausstellung

Mit einer Flut an Neuheiten kämpfen die Konsumgüterhersteller wie Philips, Sony oder Samsung gegen die Konsumflaute an. Einer der großen Trends auf der Internationalen Funkausstellung (IFA), der weltgrößten Messe für Unterhaltungselektronik, die dieses Wochenende in Berlin stattfindet: das Heimkino mit Flachbildschirmen, DVD-Spielern und Surround-Sound-Anlagen.

Mit vernetzten Kommunikationsanlagen wie diesen hofft die Branche, die Auftragsbücher wieder voll zu bekommen. Denn in den letzten eineinhalb Jahren war die Nachfrage deutlich geringer. TV-Geräte, Videorecorder, Camcorder und HiFi-Anlagen fanden immer weniger Käufer. Selbst günstige Preise bei Neuheiten wirkten kaum stimulierend. Erst kürzlich hatte der Aufsichtsratsvorsitzende der deutschen Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik, Rainer Hecker, eingeräumt, dass angesichts einer hohen Sättigung der Haushalte nur Innovationen und Weiterentwicklungen zum Kauf anregten.

Mit den "Home-Entertainmentcentern", die womöglich kabellos, über Funk-LANs, miteinander kommunizieren, hofft die Branche deshalb auf einen Ausweg aus der Krise. Zwar gebe es bei TV-Geräten mit Bildröhren zweistellige Rückgänge, dies werde aber von hohen Zuwächsen bei teureren LCD- und Plasma-Geräten aufgefangen.

Branche hofft auf gänzliche Ablöse

Diese sollen, hofft die Branche, die traditionellen Röhrenfernseher in den nächsten Jahren gänzlich ablösen und mit vielen neuen Features versehen sein. Über einen eingebauten Festplattenspeicher samt Rekorder soll man sich selbstständig die Lieblingssendung aufnehmen können. Ein breitbandiger Internetanschluss soll es künftig erlauben, Filme aus dem Netz zu saugen und auf der Festplatte zu speichern. Viele der Anlagen verfügen über die Schnittstelle DVI (Digital Video Interface), die es ermöglicht, Filme ohne Qualitätsverlust vom DVD-Player zum Fernseher zu übertragen.

Dabei werden die Fernseher dank flacher Displays und brillanter Schärfe an der Wand inszeniert - wie ein Bild. Samsung stellt auf der IFA beispielsweise den derzeit größten Fernsehmonitor mit einem Durchmesser von knapp 178 Zentimetern vor.

Natürlich sehen die Hersteller bei diesen Entwicklungen auch Gefahren. Der Kunde will zwar mehr Intelligenz in den Produkten, nicht aber die Komplexität und Kompliziertheit von Computern, so der Tenor auf der Messe. Auch bei integrierten Geräten müsse es das Ziel bleiben, mit einem Knopfdruck pro Funktion auszukommen, so Gee Sung Choi, Präsident von Samsung. (DER STANDARD Printausgabe, 29.8.2003)