Ajaccio - Auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika haben Unbekannte am Donnerstag ein Gerichtsgebäude mit Maschinengewehrsalven beschossen. Verletzt wurde bei dem Zwischenfall in der Stadt Bastia niemand. Nur wenige Stunden zuvor hatte die Polizei am Flughafen der korsischen Stadt Ajaccio drei Bomben mit insgesamt 100 Kilogramm Sprengstoff entschärft.

Zu dem Anschlag auf das Gericht in Bastia bekannte sich zunächst niemand. Dagegen übernahm in einem Anruf beim Fernsehsender ITV ein Mann im Namen der Separatistenorganisation FLNC-Union der Kämpfer die Verantwortung für den versuchten Anschlag auf dem Flughafen von Ajaccio. Wären die Sprengsätze, die in der Nähe von zwei Polizeigebäuden deponiert waren, explodiert, hätten sie schwere Schäden anrichten können, teilten die Behörden mit.

Nach dem Nein der Korsen zu einer weitgehenden Verwaltungsreform mit mehr Autonomie und der Verhaftung eines jahrelang gesuchten mutmaßlichen Präfektenmörders vor knapp zwei Monaten wachsen auf der Mittelmeerinsel die Spannungen zwischen Nationalisten und Vertretern der Zentralgewalt. Seit Anfang des Jahres registrierte die Polizei 197 Anschläge oder Anschlagsversuche. Innenminister Nicolas Sarkozy unterstrich am Donnerstag, die Ermittler würden weiter hart durchgreifen. (APA/AP)