Ternitz - Der Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment (SBOE) blickt auf ein schwaches erstes Halbjahr zurück: Umsatz und Gewinn sind bis Juni deutlich eingebrochen. Neben der Dollar-Schwäche hat die nach wie vor zurückhaltende Branchen-Nachfrage das Geschäft belastet, teilte SBOE am Freitag mit. Auch für das Gesamtjahr 2003 rechnet das börsenotierte Ternitzer Unternehmen mit einem Umsatz- und Ergebnisrückgang.

Auf eine Belebung der Nachfrage setzt Vorstandsvorsitzender Gerald Grohmann ab 2004 - unter der Voraussetzung, dass sich in den USA eine erkennbare Konjunkturerholung einstellt. Erste Anzeichen für eine Erholung in seiner Branche sieht Grohmann im rund 9,5-prozentigen Anstieg des "Rig Count", der wichtigsten Maßzahl für Bohraktivitäten, von weltweit 1.957 (Ende 2002) auf 2.144 zur Jahresmitte 2003. Dies sollte künftig sinkende Lagerstände bei Ausrüstungsgütern für die Ölservice-Industrie zur Folge haben. Nachbeschaffungen würden dann unumgänglich sein, wie es hieß.

In den ersten sechs Monaten rutschte der Konzernumsatz von 95,5 auf 73,9 Mio. Euro ab. Daraus resultierte ein Betriebsgewinn (Ebit), der mit 8,1 Mio. Euro weit hinter dem Vorjahreswert von 14,3 Mio. Euro zurück blieb. Die Ebit-Marge fiel von 14,9 auf 11,0 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern (EGT) schrumpfte im Halbjahr von 10,7 auf 7,1 Mio. Euro, das Konzernergebnis von 6,4 auf 3,9 Mio. Euro.

Schwierige Auftragslage

Begründet wurde das Umsatz- und Ergebnisminus bei SBOE unter anderem auch mit geringeren Auftragseingängen des ersten Quartals, die sich im zweiten Quartal entsprechend auf das Geschäft niedergeschlagen hätten. "Die Ölservice-Unternehmen bauen derzeit noch ihre bestehenden Lager an Ölfeldausrüstungsgütern ab und verfolgen aus Kosteneinsparungsgründen eine restriktive Investitionspolitik", sagte Grohmann dazu.

Die aktuelle Dollar-Schwäche soll nun verstärkt für Investitionen im Dollar-Raum genutzt werden. In den kommenden Wochen werde man den Anteil an der ertragsstärksten Konzerntochter Knust-SBO in Texas von 75 auf 100 Prozent aufstocken. Daneben startet SBOE eine Fertigungskooperation mit einer mexikanischen Firma.

SBOE ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei Hochpräzisionsteilen für die Ölfeld-Ausrüstungsindustrie. Das Unternehmen beschäftigte zuletzt weltweit 833 Mitarbeiter, davon 216 im Stammwerk in Niederösterreich und 307 in Houston im US-Bundesstaat Texas. SBOE steht mit rund 64 Prozent im Mehrheitseigentum der Berndorf AG des Industriellen Norbert Zimmermann. (APA)