Wien - RFJ-Obmann Johann Gudenus will nun doch keine Steuer
auf Verhütungsmittel. "Es ist das Vorrecht der Jugend, überspitzte
Forderungen zu stellen", begründete Gudenus bei einer Pressekonferenz
am Freitag seinen Vorstoß vom Montag. Immerhin sei damit ein
Diskussionsprozess in Gang gekommen. Allerdings kritisierte Gudenus
das allgemeine Niveau der Diskussion, besonders die Aussagen von
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) und forderte die Einbindung
der Jugend im Österreich-Konvent.
Die Frage, ob er glaube, mit seinem Vorschlag zu einer
niveauvollen Diskussion beigetragen zu haben, beantwortete Gudenus
ausweichend: Er sei weder Minister noch Nationalratsabgeordneter. Es
sei das Vorrecht der Jugend, im Sommerloch mit überspitzten Aussagen
aufzufallen. Und im Österreich-Konvent würde er einen derartigen
Vorschlag nicht vorbringen, versicherte Gudenus.
RFJ-Obmann schlägt "Erziehereinkommen" vor
Der RFJ-Obmann forderte eine "Trendumkehr in der öffentlichen
Meinung: Weg vom Leistungsdruck und dem Karrierezwang". Die Politik
müsse ein "Ja zum Kind" ermöglichen. In diesem Zusammenhang stellte
Gudenus zahlreiche teils teure Vorschläge in den Raum: Etwa ein
"Erziehereinkommen" bis zum 14. Lebensjahr des Kindes, das bei drei
Kindern über dem österreichischen Durchschnittseinkommen liegen
sollte (laut Statistik Austria rund 21.120 Euro brutto jährlich).
Zudem will der Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ) die
Wiedereinführung der Geburten- und Heiratsbeihilfen sowie mehr
Kinderbetreuungsplätze. Allerdings weiß Gudenus weder, wie viel diese
Maßnahmen kosten würden ("das Müssen die Legisten und Politiker
ausrechnen"), noch wie das Ganze finanziert werden könnte. Nur so
viel: Jede Investition in Kinder und Familien komme über
Steuereinnahmen wieder zurück.(APA)