Linz - Der Waldbrand im Nationalpark Kalkalpen dürfte dank der starken Regenfälle in der Nacht auf Samstag gelöscht sein. Da die Meteorologen für das Wochenende noch weitere Regenfälle erwarten, ist die Feuerwehr optimistisch, dass auch vereinzelte Glutnester - "so überhaupt noch welche vorhanden sind" - dann erloschen sind. Eine Flug über das Gelände mit einer Wärmebildkamera soll Anfang nächster Woche endgültige Klarheit bringen. Der Schaden am Ökosystem wird aber noch Jahrzehnte spürbar sein.

Immer wieder angefacht

Der Waldbrand war am vergangenen Samstag - vermutlich durch einen Blitzschlag - in einem Latschenfeld ausgebrochen. Seither kämpften die Einsatzkräfte gegen die Vernichtung des empfindlichen Ökosystems. Zwischenzeitlicher Optimismus wurde immer wieder gedämpft, der Wind fachte das Feuer immer wieder an. Eine Fläche von etwa 15 Hektar ist nach ersten Schätzungen ein Raub der Flammen geworden.

An dem Mega-Einsatz waren täglich 120 bis 130 Personen beteiligt, im Laufe der ganzen vergangenen Woche waren es an die 700 Helfer, die von Feuerwehr, Bergrettung, Rotem Kreuz, Bundesheer, den Bundesforsten und der Nationalparkverwaltung gestellt wurden. "Die Mannschaft hat bis an die Grenze ihrer Kräfte gearbeitet", lobte Feuerwehr-Einsatzleiter Helmut Leitner seine Mannschaft. Das gebirgige Gelände habe den Einsatz zusätzlich erschwert. Die Helfer wurden von sechs bis sieben Hubschraubern - gestellt von Bundesheer und Innenministerium - und drei weiteren Bundesheer-Flugzeugen unterstützt.

Nachwachsen braucht fünfzig Jahre

Seitens der Nationalpark-Forstverwaltung rechnet man damit, dass das Nachwachsen der Vegetation mindestens 50 Jahre dauern wird. Die Krautschicht könne sich zwar binnen fünf Jahren regenerieren, bis die Gehölze nachwachsen, werde aber viel mehr Zeit vergehen, erklärte Bernhard Sulzbacher von der Nationalpark-Forstverwaltung. Da die dünne Humusschicht zum Teil verbrannt sei, bestehe in den nächsten Jahren zusätzlich die Gefahr des Bodenabtrags durch Regen, was das Aufkommen der ursprünglichen Vegetation zusätzlich erschwere. (APA)