Die mögliche Ausgliederung des Radio Symphonieorchesters (RSO) ist laut Haide Tenner, neue Chefin des ORF-Klangkörpers, "derzeit überhaupt kein Thema". "Programmplanung, Positionierung und Marketing, das sind die Themen, denen ich mich jetzt widme, und nicht strukturelle Fragen", sagte sie am Rande der Alpbacher Mediengespräche zur APA. Die "Marke RSO" solle gestärkt werden, der Schwerpunkt zeitgenössische Musik sei "unumstritten".

Synergiepotenzial

Dass nun das Orchester wieder näher ans Programm geführt werde, "halte ich für eine sehr glückliche Entwicklung", so Tenner, die Ressortleiterin der "Redaktion Musik" von Österreich 1 sowie Koordinatorin des Gesamtangebotes an klassischer Musik in allen Bereichen des ORF ist und bleibt. Intern sei das RSO "ein bisschen im Abseits gestanden". Nun ergebe sich ein weites Synergiepotenzial.

Position eine Producers neu eingerichtet

Neu eingerichtet für das RSO wird die Position eines Producers, der das operative Geschäft an Tenners Seite durchführen werde, so die Klangkörper-Chefin. Mit Michael Schetelich habe man dafür "einen hervorragenden Mann gewonnen". Als langjähriger persönlicher Assistent von Lothar Zagrosek habe er "nicht nur organisatorisch gewirkt, sondern auch äußerst kreativ Programme entwickelt. Ich verspreche mir von dieser Zusammenarbeit mit ihm sehr viel für das RSO".

RSO: Thema für den Stiftungsrat im Herbst

Vakante Stellen im RSO werden nun laut Tenner im Zuge des neuen ORF-Stellenplans nachbesetzt. Eine Verringerung der Mannschaft sei "nicht möglich, ohne den Auftrag zu ändern", betonte sie. Mit der Zukunft des RSO wird sich wohl im Herbst der Stiftungsrat beschäftigen. Ein Wirtschaftsberatungsunternehmen hat in einer Studie die Möglichkeit einer Ausgliederung des RSO in eine Tochtergesellschaft analysiert ( etat.at berichtete). (APA)