London - Patienten mit einer bestimmten Form des
Non-Hodgkin-Lymphoms sollten sich einer Chemotherapie erst dann
unterziehen, wenn konkrete Krankheitssymptome auftreten. Dies ist das
Ergebnis einer britischen Studie, in der die Krankheitsentwicklung
von über 300 Patienten beobachtet wurde, die an asymptomatischem
Non-Hodgkin-Lymphom mit niedriger Bösartigkeit in fortgeschrittenem
Stadium litten.
Ein Teil der Testpersonen wurde chemotherapeutisch mit dem
Medikament Chlorambucil behandelt, während bei den anderen zunächst
abgewartet wurde. Die durchschnittliche weitere Lebenserwartung war
in beiden Gruppen gleich hoch. Diejenigen Patienten, bei denen
zunächst abgewartet wurde, begannen eine Chemotherapie im
Durchschnitt nach zweieinhalb Jahren. Jeder Fünfte aus dieser Gruppe
benötigte aber auch nach zehn Jahren noch keine Chemotherapie.
Dieser Anteil stieg bei Patienten über 70 Jahren sogar auf 40
Prozent. "Eine anfängliche Strategie des aufmerksamen Abwartens ist
angemessen, vor allem bei Patienten im Alter über 70 Jahren", heißt
es in der Medizinzeitschrift "The Lancet". Das Non-Hodgkin-Lymphom
ist eine bösartige Krebserkrankung des Lymphgewebes.
(APA/AP)