Einer der Stars in Rotterdam: Der Japaner Shinji Ono.

Heimstätte von Feyenoord: Das De Kuip in Rotterdam mit 51.177 Plätzen.

Rotterdam/Klagenfurt – Der FC Kärnten geht als krasser Außenseiter in das UEFA-Cup-Erstrundenduell mit Feyenoord Rotterdam. Doch eine kleine Chance, gegen den UEFA-Cup-Sieger 2002 sieht man dennoch, denn die Niederländer sind derzeit nicht in Bestform. "Wenn es uns gelingt, so lange wie möglich ein zu-null zu halten, dann können wir selbst auswärts ein gutes Resultat erreichen", sagte Trainer Hannes Haubitz vor dem Hinspiel am Donnerstag (20:30 Uhr/live ORF1). Er will im De-Kuip-Stadion "elf Arbeiter, aber keine Maurer" aufbieten.

Beim Videostudium bekamen die Klagenfurter vorgeführt, was sie in Rotterdam, wo Österreichs Nationalteam am 6. September in der EM-Qualifikation mit 1:3 verloren hatte, erwartet: Eine bewegliche, schnelle, oft die Positionen wechselnde Mannschaft, die auch hart an den Mann geht. Da müsse eben "dagegen gehalten" werden. Haubitz hat auch Schwächen beim Gegner gesehen. Sie liegen in der Innenverteidigung und im zentralen Mittefeld.

Kein Glaube an den Zerfall

Dass sein Team so zerfallen könnte wie beim 0:5 in Salzburg, glaubt der Trainer nicht: "Jeder ist darauf bedacht, sich zu rehabilitieren. Daher wird wohl jeder 110 Prozent geben." Von der Taktik her will Haubitz der zu erwartenden Feyenoord-Offensive mit einer verstärkten Abwehr (vier Verteidiger) und "Arbeitern" im Mittelfeld begegnen. Sicher ist, dass er zwei Spitzen aufbieten wird. "Denn einer wäre gegen solche Klasseverteidiger wie Song & Co. "bald platt". Mit Mario Hieblinger (gesperrt) und Heimo Vorderegger (verletzt) fallen aber in der Defensive zwei Stützen aus.

Einer, der Feyenoord besonders gut kennt, ist Dave Zafarin. Der "Oranje" im FCK-Dress hat vor drei Jahren mit Roda Kerkrade gegen die Rotterdamer gewonnen und das Siegestor beim 2:1 erzielt. "Wir müssen die Räume ganz eng machen und versuchen, über Konter ein Auswärtstor zu machen", lautet seine Devise. Eine Chance sieht er darin, dass "Feyenoord bei flach gespielten Bällen in der Abwehr nicht immer sattelfest ist." Auch Franz Hasil, 1970 mit Feyenoord (unter Ernst Happel) Europacup- und Weltcup-Sieger und danach bei Austria Klagenfurt, sieht eine Chance. "Jede Aufgabe ist lösbar", erklärte er. "Das hat Sturm Graz gezeigt, als Feyenoord in der Qualifikation für die Champions League eliminiert wurde."

Feyenoord selbstbewußt

In der Tat, die Rotterdamer haben im Europacup noch nie gegen einen österreichischen Klub gewonnen, auch gegen Rapid kam 1995/96 im Halbfinale des Cupsieger-Bewerbs das Aus. Und sie sind schon lange nicht mehr so schlecht gestartet wie heuer. Doch Coach Bert van Marwijk, der den Gegner zwei Mal beobachtet hat, gibt sich optimistisch: "Der FC Kärnten spielt keinen guten Fußball und sollte daher für uns kein Problem sein." Gegenüber dem sonntägigen 1:3 gegen PSV Eindhoven gibt es mehrere Änderungen. So wird mit drei Spitzen gespielt.

Das 51.000 Besuchern Platz bietende De-Kuip-Stadion wird nicht ausverkauft sein. Es werden maximal 25.000 Fans erwartet. Unter ihnen befindet sich FCK-Präsident Jörg Haider.(APA)

Hinspiel der ersten UEFA-Cup-Runde:

  • Feyenoord Rotterdam – FC Kärnten (Donnerstag, De-Kuip-Stadion, 20:30 Uhr/live ORF 1, Kenneth William Clark/Schottland)

    Feyenoord: Zoetebier – Chong-Gug Song, Paauwe, Van den Berg, Acuna – Ono, Schreuder, Pardo – Kuijt, Lazovic, Buffel

    Ersatz: T. Lodewijks – Ghali, Van Persie, Smolarek, Van Wonderen, Lurling, Bombarda Es fehlt: G. de Nooijer (verletzt)

    FC Kärnten: Goriupp – Jovanovic, W. Kogler, Papac, Schellander – Kampel, Kolvidsson Hota, Höller – Ambrosius, Maric

    Ersatz: Schenk – Prawda, Bubalo, Junior, Kabat, Zafarin Es fehlen: Hieblinger (gesperrt), Vorderegger (Bandscheibenprobleme)

    Rückspiel: Donnerstag, 16. Oktober, 20:30 Uhr, Klagenfurter Wörthersee-Stadion.