Kabul - Der legendäre 2.000 Jahre alte afghanische Goldschatz von Tilla Tepe ist nach 14 Jahren wieder aufgetaucht. Der aus Münzen und Schmuckstücken bestehende Schatz überstand die Taliban-Herrschaft unberührt in einem Tresor im Kabuler Präsidentenpalast, wie der afghanische Präsident Hamid Karsai am Freitag nach der Öffnung des Tresors sagte.

"Glücklicherweise ist es noch da. Wir haben eine Kiste aufgemacht und das Gold gesehen", berichtete Karsai erleichtert. Der Präsident begutachtete die Schätze gemeinsam mit Finanzminister Aschraf Ghani, Zentralbankchef Anwar Ul-Hak Ahadi und Experten, bevor der Safe wieder versiegelt wurde. Laut Ghani war der Tresor nie geöffnet worden, obwohl die radikalislamischen Taliban versucht hätten, das Personal zur Preisgabe des Codes zu zwingen.

Das Gold war 1978 vom griechisch-russischen Archäologen Viktor Sarijannidis nahe Schebergan in Nordafghanistan ausgegraben worden. In mehreren Gräbern entdeckte der Forscher 20.000 Objekte, darunter Schmuck und Goldmünzen. Das heutige Nordafghanistan ist das frühere Königreich Baktrien, das 327 vor Christus von Alexander dem Großen erobert wurde. (APA)