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Familie ist bei den 18- bis 28-Jährigen hoch im Kurs - zumindest nach der Grazer Studie aus dem Jahr 2001.
Foto: APA/dpa/Stefan Puchner
Graz - 80 Prozent der unter 28 Jahre alten GrazerInnen wünschen sich Kinder - das ist das Ergebnis einer Familienstudie, die der Psychologe Paul Jimenez von der Universität Graz durchgeführt hat. Die Ergebnisse der Befragung, in der repräsentativ 325 GrazerInnen ab 18 Jahren und 485 Personen über 18 interviewt wurden, zeigen eindeutig, dass Familie einen hohen Stellenwert hat. "Familie kommt für 57 Prozent der Jugendlichen an erster Stelle, Freizeitvergnügungen hingegen spielen bei nur vier Prozent die führende Rolle", so Jimenez.

Familie an erster Stelle

Die Erhebungen wurde von dem Projektteam unter der Leitung von Paul Jimenez, tätig am Institut für Psychologie an der Uni Graz, mit Unterstützung des Amtes für Jugend und Familie der Stadt Graz im Jahr 2001 geführt. Die Befragung der 485 Jugendlichen unter 18 Jahren gab Aufschluss über die Wertvorstellungen dieser Generation. Sie wurden gebeten, sechs verschiedene Lebenswerte in eine für sie passende Rangreihe zu bringen. In dieser Reihung kommt "Familie" an erster Stelle, gefolgt von "Freunde", der "finanziellen Sicherheit" und der "Erfüllung im Beruf". "Freizeitvergnügungen" rangieren an fünfter Stelle.

Schwierig, Familie und Beruf zu vereinbaren

Auch für 75 Prozent der über 18-Jährigen kommt die Familie vor dem Beruf: 80 Prozent der 18- bis 28-Jährigen sprachen sich dezidiert für Kinder aus, 90 Prozent der über 40-Jährigen wollen keinen Nachwuchs mehr. Was hindert junge Leute also daran, Kinder zu kriegen, fragte sich das Team rund um Jimenez: "Besonders die Ergebnisse des Teils 'Familie und Beruf' im Familienbericht zeugt von dem Zwiespalt, in dem sich Personen befinden, wenn es darum geht Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen", so der Psychologe.

Frauen wollen berufstätig sein

58 Prozent der Befragten über 18 meinen, dass sich Karriere und Kinder nur schwer vereinbaren lassen. In vielen Aussagen spiegle sich wider, dass Frauen einem Beruf nachgehen wollen. Wie hoch der berufliche Stellenwert eingeschätzt wird, zeigt sich in dem Ergebnis, dass rund 62 Prozent der Männer und Frauen der Meinung sind, dass Frauen deshalb keine Kinder wollen, weil sie ihre persönliche Freiheit in Beruf und Freizeit nicht aufgeben wollen. An der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zweifeln der Großteil der Befragten: 73 Prozent stimmten der Aussage zu, "dass ein Kleinkind sicherlich darunter leidet, wenn seine Mutter berufstätig ist. " Es wäre also wichtig eine gute Lösung zu finden, um jungen Familien die Familiengründung leichter zu machen", folgert Jimenez. (APA)