Grazer Familienstudie bestätigt Problem, Familie und Beruf unter einen Hut zu kriegen
Redaktion
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Graz - 80 Prozent der unter 28 Jahre alten GrazerInnen wünschen
sich Kinder - das ist das Ergebnis einer Familienstudie, die der
Psychologe Paul Jimenez von der Universität Graz durchgeführt hat.
Die Ergebnisse der Befragung, in der repräsentativ 325 GrazerInnen ab 18 Jahren und 485 Personen über 18 interviewt wurden,
zeigen eindeutig, dass Familie einen hohen Stellenwert hat. "Familie
kommt für 57 Prozent der Jugendlichen an erster Stelle,
Freizeitvergnügungen hingegen spielen bei nur vier Prozent die
führende Rolle", so Jimenez.
Familie an erster Stelle
Die Erhebungen wurde von dem Projektteam unter der Leitung von
Paul Jimenez, tätig am Institut für Psychologie an der Uni Graz, mit
Unterstützung des Amtes für Jugend und Familie der Stadt Graz im Jahr
2001 geführt. Die Befragung der 485 Jugendlichen unter 18 Jahren gab
Aufschluss über die Wertvorstellungen dieser Generation. Sie wurden
gebeten, sechs verschiedene Lebenswerte in eine für sie passende
Rangreihe zu bringen. In dieser Reihung kommt "Familie" an erster
Stelle, gefolgt von "Freunde", der "finanziellen Sicherheit" und der
"Erfüllung im Beruf". "Freizeitvergnügungen" rangieren an fünfter
Stelle.
Schwierig, Familie und Beruf zu vereinbaren
Auch für 75 Prozent der über 18-Jährigen kommt die Familie vor dem
Beruf: 80 Prozent der 18- bis 28-Jährigen sprachen sich dezidiert für
Kinder aus, 90 Prozent der über 40-Jährigen wollen keinen Nachwuchs
mehr. Was hindert junge Leute also daran, Kinder zu kriegen, fragte
sich das Team rund um Jimenez: "Besonders die Ergebnisse des Teils
'Familie und Beruf' im Familienbericht zeugt von dem Zwiespalt, in
dem sich Personen befinden, wenn es darum geht Familie und Beruf
unter einen Hut zu bekommen", so der Psychologe.
Frauen wollen berufstätig sein
58 Prozent der Befragten über 18 meinen, dass sich Karriere und
Kinder nur schwer vereinbaren lassen. In vielen Aussagen spiegle sich
wider, dass Frauen einem Beruf nachgehen wollen. Wie hoch der
berufliche Stellenwert eingeschätzt wird, zeigt sich in dem Ergebnis,
dass rund 62 Prozent der Männer und Frauen der Meinung sind, dass
Frauen deshalb keine Kinder wollen, weil sie ihre persönliche
Freiheit in Beruf und Freizeit nicht aufgeben wollen. An der
Vereinbarkeit von Beruf und Familie zweifeln der Großteil der
Befragten: 73 Prozent stimmten der Aussage zu, "dass ein Kleinkind
sicherlich darunter leidet, wenn seine Mutter berufstätig ist. " Es
wäre also wichtig eine gute Lösung zu finden, um jungen Familien die
Familiengründung leichter zu machen", folgert Jimenez. (APA)
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