Rechtfertigung für erhöhte Militärpräsenz
Der Leiter der Demokratischen Albaner-Partei im Kosovo, Ragmi Mustafa, vertrat nach jüngsten Medienberichten die Auffassung, dass die Serben die jüngsten Zwischenfälle als eine Rechtfertigung für die Erhöhung ihrer Militärpräsenz im Presevo-Tal sehen. Mustafa und andere lokale Albaner-Führer zweifeln nicht daran, dass hinter den jüngsten Geschehnissen in Presevo die serbischen Sicherheitskräfte steckten.
Die serbische Regierung und die lokalen Serben haben die Zwischenfälle der "Albanischen Nationalarmee"(AKSh), einer Extremistenorganisation, angelastet. Der serbische Vizepremier Nebojsa Covic hatte die Zwischenfälle in den drei Kommunen, wo die albanische Gemeinschaft seit Jahren um den Anschluss an das Kosovo bemüht ist, mit der bevorstehenden Aufnahme der ersten Direktgespräche zwischen Belgrad und Pristina in Verbindung gebracht. Er ist außerdem überzeugt, dass sich die Extremistenführer durch ihre Aktionen als albanische Verhandlungspartner aufdrängen wollen.
Nicht bekannt
Die AKSh hat sich zu den jüngsten Zwischenfällen nicht bekannt. Die Extremistenorganisation hatte allerdings die Verantwortung für einen Mörserangriff auf den Militärstützpunkt im Dorf Dobrosin unweit von Presevo am 11. August übernommen. Einer ihrer Vertreter hatte wenige Tage später alle albanischen Parteien in den drei südserbischen Kommunen aufgefordert, sich dem politischen Flügel der AKSh, der "Vereinigte Front für die Nationale Vereinigung der Albaner", anzuschließen.