Angie Reed

Den hier vorgestellten Künstlerinnen ist es gemein, dass sie die Kategorie "Authentizität" hinter sich gelassen haben, Versatzstücke ihrer weiblichen Realität jedoch in ihre Arbeit mit einfließen lassen. Im übrigen besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit...
Im Bild: Das Cover von Angie Reeds Debüt-Album "The Best Of Barbara Brockhaus". Darin lässt Reed den Charakter von Sekretärin Barbara Brockhaus zum Leben erwachen und über rumpelnde Dance-Tracks ihre Klischee-Credos verbreiten.
Am Samstag war die Wahlberlinerin auch beim Volksstimme-Fest in Wien zu sehen.
cover: Angie Reed

Chicks on Speed (COS)

COS stehen dazu, dass sie ihre Alben nicht selbst produzieren und ihre Beats auch nicht selbst basteln. Ihre Waffen heißen Performance, kluge Texte, eine weise ProduzentInnen-Auswahl und viel Ahnung von Popkultur. Aktuelle Single: "We don't play guitars"
Foto: Chicks on speed

Robots in disguise

Die beiden Engländerinnen stilisieren sich bei ihren Liveauftritten als geschlechtslose Roboter mit Hang zur Akrobatik. Soundtechnisch bevorzugen sie kühlen Electro-Pop, verbal fordern sie: "Don't break my amateur art".
Foto: Melanie Elbaz

Peaches

Die coole, kanadische Produzentin mit den minimalistisch-derben House-beats spielt hierzulande bei Soli-Frauenfesten ebenso wie beim In-Treff der Yuppie-Fraktion. Ihre Botschaft lautet immer die Gleiche: Sex will heal the world. Ihr "Haarwuchs"-Video zu "Set-it-off" erregte die Gemüter und durfte von amerikanischen Musiksendern nicht gezeigt werden.
Foto: Lisa Kannakko

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Courtney Love

Altvordere aus dem Rockbusiness: Der Look der Ex-Frontfrau von Hole wechselte ihr Image von der blass geschmickten Baby Doll zur Hollywood-Diva mit Vorliebe für Versace. Auch darin kann sie sich noch hervorragend schlecht benehmen und ihren Subjektstatus erhalten. Zur Zeit arbeitet Courtney Love an einer Solokarriere.
Foto: APA/EPA/Toby Melville

Cyndi Lauper

Ihren Durchbruch schaffte die gebürtige New Yorkerin 1983 mit der Girl-Hymne "Girls just want to have fun" . Über die 80er positionierte sich Lauper neben Madonna als erfolgreiche Popsängerin, die sich sexuell explizit äußerte und ihr Erscheinungsbild immer wieder neu definierte. Heute widmet sich die 50-Jährige nach wie vor der Musik, 2002 erschien die EP "Shine", auf der sich auch der Song "Madonna Whore" befindet. Laut Lauper keine Abrechnung mit Sängerin Madonna, sondern mit der zwiegespaltenen Wahrnehmung von Frauen in christlichen Gesellschaften.
Foto: Cyndi Lauper

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Poly Sterine

Als Frontfrau der englischen Punk-Formation "X-Ray-Spex" schrie Poly Sterine Ende der 70er-Jahre Dinge von der Bühne, auf die sich viele feministische Musikerinnen auch heute noch beziehen: "I'm a cliché" beispielsweise oder aus "Identity": Identity is the crisis, can't you see, identity. (red)
Foto: Archiv