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Eduard Glieder spielt ab sofort in der Deutschen Bundesliga, sein neuer Chef heißt "Don" Jupp Heynckes

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Gelsenkirchen/Pasching - Österreichs Fußball-Teamstürmer Eduard Glieder wechselt leihweise für die Saison 2003/2004 vom FC Superfund Pasching zum deutschen Traditionsklub Schalke 04. Glieder hat sich am Sonntagnachmittag mit den Schalkern geeinigt. Als Ersatz für den Führenden der Bundesliga-Torschützenliste will Pasching Thomas Pichlmann von Leoben oder Carsten Jancker von Udinese Calcio holen.

"Damit konnte ich nicht rechnen"

"Unbeschreiblich, ich hab das noch gar nicht richtig realisiert", meinte Glieder, der am Sonntag von 50.000 Zuschauern beim Tag der offenen Tür "AufSchalke" euphorisch empfangen wurde.

Für Glieder, österreichischer Torschützenkönig 1999, ist damit der Traum vom Auslands-Engagement spät aber doch in Erfüllung gegangen. "Damit konnte ich wirklich nicht mehr rechnen. Vor allem ist das ja nicht irgendein Verlegenheitstransfer, sondern ein echter Hammer", erklärte Glieder, der auch Angebote von Derby County und Teneriffa vorliegen hatte.

UI-Cup-Leistungen als Visitenkarte

Der 34-jährige Glieder könnte sein Debüt im Schalke-Trikotam 13. September im Heimspiel gegen VfB Stuttgart geben. Nicht nur bisher acht Volltreffer in sechs T-Mobile-Bundesliga-Spielen, sondern vor allem die Darbietungen im UI-Cup gegen die deutschen Klubs Werder Bremen und eben Schalke ebneten Glieder den Weg zum UEFA-Cup-Sieger 1997. Beim 4:0 gegen Werder am 30. Juli traf der zunächst noch belächelte "Ösi-Opa" im Doppelpack.

Als "angenehm" beschrieb Manager Stefan Reiter die Verhandlungen mit den "Knappen". Am Freitag gab es erste, mehrstündige Telefongespräche mit Schalke-Manager Rudi Assauer, dann liefen die Verhandlungen zwischen Reiter und Lizenzspiel-Chef Andreas Müller weiter. Und am Sonntag reiste Glieder dann solo nach Deutschland und brachte alle Details unter Dach und Fach.

Glieder soll die Lücke im Schalke-Kader schließen, die der Belgier Emile Mpenza mit seinem Wechsel zu Standard Lüttich hinterlassen hatte. Ursprünglich hatten die Schalker nach dem Spanier Fernando Morientes geangelt, direkt nach dem spanischen Starstürmer avancierte aber dann Glieder zur neuen Nummer eins für die Heynckes-Truppe.

Vierter Österreicher bei Schalke

Glieder, der zuvor beim GAK, Salzburg, FC Tirol und Pasching unter Vertrag war, ist der vierte österreichische Schalke-Akteur nach Franz Hasil (1968/1969), Hans Pirkner (1969 bis 1971) und Kurt Jara (1980/1981). Auch beim bisher letzten Meistertitel im Jahr 1958 hatte mit dem Wiener Trainer Edi Frühwirth ein Österreicher eine tragende Rolle. Max Merkel trainierte die Schalker 1975/1976. (APA/red)