Voraussetzung für einen neuen Anlauf sei Einvernehmen zwischen Kärntner Parteien und Minderheitenvertretern. Derzeit gebe es aber keine entsprechenden Signale. Die Haltung der Bundesregierung habe sich jedenfalls nicht geändert, verweist Glück auf das Ende September 2002 von den Slowenenvertretern abgelehnte Angebot. Es sah die Aufstockung der zweisprachigen Ortstafeln auf 148 sowie die Förderung von slowenischen Kindergärten, Bildungs- und Kulturinitiativen vor.
Hintergrund: Der Staatsvertrag sieht für gemischtsprachige Gebiete zweisprachige Ortstafeln vor. Als "gemischtsprachig" galten bisher Gebiete mit 25 Prozent Minderheitenanteil. Diese Quote war dem Verfassungsgerichtshof allerdings zu hoch, weshalb die Topographieverordnung per Anfang 2003 aufgehoben wurde. Damit müssten nun bereits ab einem Minderheitenanteil von knapp über zehn Prozent zweisprachige Ortstafeln aufgestellt werden. Ohne Unterstützung durch die Regierung müsste allerdings jede einzelne fehlende Ortstafel beim VfGH eingeklagt werden.
Das schließt Marjan Sturm vom Zentralverband der Kärntner Slowenen aber zumindest vorläufig aus. Im Herbst will er erneut beim Bund anklopfen. Erst wenn es daraufhin keine Bewegung gebe "werden wir flächendeckend was machen", meinte er gegenüber der APA. Auch Bernard Sadovnik von der kürzlich gegründeten "Gemeinschaft der Kärntner Slowenen und Sloweninnen" (Skupnost koroskih Slovencev in Slovenk, SKS) ist für weitere Gespräche, will aber gleichzeitig, "dass diese Thematik nicht in den Wahlkampf hineingezogen wird".