Infografik: Was dringend ist und was die Koalition belastet

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Umfrage-Ergebis lässt Gewittersturm für Schwarzblau erwarten: 80 Prozent sehen die Regierung vor neuen Zerreißproben.

montage: derStandard.at (foto: reuters)
Linz – Ginge es nur darum, einen würdigen Nachfolger für Thomas Klestil zu finden, herrschte in der schwarz-blauen Koalition wohl eitel Wonne. Die Präsidentenfrage sehen nur 30 Prozent der Österreicher als mögliche Belastung für die Koalition – andererseits nehmen auch nur 28 Prozent das Thema überhaupt wichtig.

Das geht aus der jüngsten Umfrage des Linzer market-Instituts für den STANDARD hervor. Demnach ist das vordringlichste Anliegen der Politik der Aufbau eines Pflegesystems für alte Leute – aber dies zu bewerkstelligen traut nur eine Minderheit der Koalition: 39 Prozent halten die Frage für leicht lösbar, 55 Prozent erwarten darin eine Belastung der Koalition. Diese Beurteilung herrscht selbst bei den erklärten Wählern der Koalitionsparteien vor.

Die größte Belastung der Koalition wird im Vorziehen der Steuerreform gesehen, die allerdings von keiner einzigen Bevölkerungsgruppe als vorrangig empfunden wird. Eher schon die Harmonisierung der Pensionssysteme, die (außer bei Gewerbetreibenden und Landwirten) breiteste Unterstützung erfährt, aber von drei Viertel der Befragen als Belastungsprobe empfunden wird.

Die ÖBB-Reform gilt 54 Prozent als wichtig, für 67 Prozent stellt sie eine Belastung der Koalition dar. Als relativ einfach aber auch als wenig vordringlich gelten Reformen bei Heer und Exekutive. (Conrad Seidl/DER STANDARD, Printausgabe, 1.9.2003)