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Silvio Berlusconi und Wladimir Putin gaben sich nur auf der "Moskwa" staatsmännisch. Den Rest des Wochenendes verbrachten die Herren in lockerer Atmosphäre
Bei derartigen Anlässen pflegt der römische Regierungschef nichts dem Zufall zu überlassen. Heerscharen von Gärtnern hatten im 50 Hektar großen Park der Villa Certosa jedes Blatt zusammengerechnet. 450 tropische Kakteen hatte der Cavaliere aus aller Welt einfliegen und unter seiner persönlichen Regie einpflanzen lassen. - Der russische Präsident wurde in Sardinien wie ein Zar empfangen. Beim Essen mit Blick auf die Costa Smeralda sang Bocelli für Putin "O sole mio" und "Torna a Surriento".
Konkrete politische Ergebnisse indes gab es nicht zu vermelden. Immerhin: Die gute italo-russische Kooperation wurde bekräftigt. Von einem schnellen russischen EU-Beitritt sprach der EU-Ratsvorsitzende Berlusconi nicht mehr, sondern nur noch von "kleinen Schritten der Annäherung" (s. Interview). Dafür war auch für Putins Leibwächter bestens gesorgt. Sie entspannten sich in der von Berlusconi eigens für diesen Zweck gekauften Villa Stephanie.
Im nahen US-Flottenstützpunkt auf der Insel La Maddalena wachte das Glanzstück der russischen Kriegsmarine, der Raketenkreuzer "Moskwa", über die Sicherheit des Russen. Dass sich nach einem Besuch der beiden auf der "Moskwa" der Anker von Berlusconis 40-Meter-Yacht nicht mehr lichten ließ, war ein durchaus übersehbares Missgeschick. Die Tageszeitung La Repubblica: "Die Szenerie erinnert fatal an den Besuch von Kaiser Wilhelm II. in Sizilien."