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Der Machtkampf zwischen Präsident Arafat und Premier Abbas geht weiter.
"Können nicht mehr zusammenarbeiten"
"Die Differenzen haben inzwischen ein solches Ausmaß angenommen, dass die beiden Führer nicht mehr zusammenarbeiten können", klagte Korei in einem am Montag von der regierungsnahen palästinensischen Zeitung "Al Ayam" veröffentlichten Interview. Es gehe nicht mehr darum, Meinungsverschiedenheiten zu überwinden. "Der Konflikt kann nur gelöst werden, wenn sich beide bereit finden, zusammenzuarbeiten", betonte Korei, der bisher eine Vermittlerrolle zwischen Präsident und Premier gespielt hatte.
Sitzung des Parlaments am Donnerstag
Das Parlament (Legislativrat) soll am Donnerstag in Ramallah zu einer Sondersitzung zusammentreten. Eine für diese Woche geplant gewesene Vertrauensabstimmung über das Kabinett Abbas nach hundert Tagen im Amt ist - offenbar auf massiven Druck der USA - auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Wie am Montag aus palästinensischen Regierungskreisen verlautete, habe Wolf in einem Gespräch mit Korei zu verstehen gegeben, dass Washington den Sturz der Regierung nicht "tolerieren" würde.
Der Machtkampf
Arafat hatte in der vergangenen Woche Berichte über einen Machtkampf zwischen ihm und Abbas zurückgewiesen. Im Juni hatte Abbas die Differenzen für ausgeräumt erklärt und sein Rücktrittsgesuch zurückgezogen. Der Premier war wegen seiner als zu nachgiebig kritisierten Verhandlungsführung gegenüber den Israelis attackiert worden und hatte daraufhin sein Amt zur Verfügung gestellt. Abbas hatte bei der Beilegung des Konflikts die gesetzlich fixierte Richtlinienkompetenz Arafats in der Außen- und Sicherheitspolitik ausdrücklich anerkannt.