Graz - Dem geheimnisumwitterte Toplitzsee im steirischen Salzkammergut ist die erste Folge einer neuen Staffel der ZDF-Dokureihe "Tauchfahrt in die Vergangenheit" gewidmet. Gestaltet wurde der Beitrag "Der Fluch des Toplitzsees" vom deutschen Meeresbiologen Hans Fricke, der 1983 bei Tauchgängen mit seinem Mini-U-Bott auf gefälschte Pfundnoten aus der Nazi-Zeit stieß.

Frickes Film erzählt von den Forschungsarbeiten zwischen Biologie und NS-Geschichte: Neben dem Schwefelgehalt des Sees, Bakterienkulturen und einem seltsamen Wurm widmete er sich durch den Zufallsfund von vor 20 Jahren auch der Frage, was es mit den angeblich hier versenkten Nazi-Gold und und Schätzen von Exil-Regierungen auf sich hat. Doch außer Kriegsgerät und Pfund-Blüten, die von der Operation "Bernhard" stammten, wurde nichts Wesentliches ans Tageslicht gefördert.

"Operation Bernhard"

Der am Max Planck-Institut Seewiesen tätige Biologe hat den See wiederholt betaucht und sich der Archivarbeit gewidmet, um die Zusammenhänge der "Operation Bernhard" zu ergründen. Er fand den Mann, den die Alliierten für den Hauptdrahtzieher der Blüten-Produktion im KZ Sachsenhausen hielten und der dem Falschgeld-Unternehmen den Namen gegeben hatte: Bernhard Krüger. Laut ZDF wird das Interview mit Krüger erstmals im deutschen Fernsehen gezeigt.

Im Sommer 2000 war der Toplitzsee auch Schauplatz einer aufwendigen Tauchexpedition des US-Fernsehsenders CBS gewesen, die allerdings keine neuen Erkenntnisse brachte. (APA)