Kalat/Afghanistan - Afghanische und amerikanische Soldaten haben am Dienstag drei mutmaßliche Stellungen der Taliban im Süden Afghanistans gestürmt. Die mutmaßlichen Taliban-Kämpfer zogen sich, ohne Gegenwehr zu leisten, aus den Lagern Kafir Shaila, Kabai und Ragh zurück, wie der afghanische Kommandant der Region, General Haji Saifullah Khan, mitteilte. US-Kampfhubschrauber setzten unterdessen die Angriffe gegen weitere mutmaßliche Taliban-Stellungen in den nahe gelegenen Sair-Gar-Bergen fort.

Kämpfer ziehen sich zurück

Die Taliban-Mitglieder zogen sich nach Angaben von Khan kampflos ins Gebirge zurück. "Wir haben unseren Belagerungsring enger gezogen", sagte der Kommandant. "Wir sind sehr nah an den Positionen der Taliban. Wir werden versuchen, sie zur Kapitulation zu bewegen. Wenn sie nicht aufgeben, werden die Kämpfe beginnen."

Nach US-Angaben wurden bei den Gefechten in der Provinz Sabul in der vergangenen Woche mehrere Dutzend Taliban-Kämpfer getötet. US-Militärsprecher Rodney Davis sprach von mindestens 37 Toten, die afghanischen Behörden setzten die Zahl deutlich höher an.

Die Bundesregierung kündigte am Dienstag die Entsendung von bis zu 450 deutschen Soldaten zum Schutz von Entwicklungshelfern nach Kundus in Nordafghanistan an. Regierungssprecher Bela Anda sagte in Berlin, das Kabinett sei sich einig, die Bundeswehr auch außerhalb der Hauptstadt Kabul einzusetzen. Vor dem förmlichen Beschluss müssten aber die Vereinten Nationen das Mandat der Afghanistan-Schutztruppe ISAF ausweiten. Danach sei die Zustimmung des Bundestags nötig. (APA/AP)